Wie die meisten meiner Leser schon wissen dürften (auch wenn sie es nicht im Blog erfahren haben, sondern ich ihnen seit Tage damit in den Ohren lag), war gestern für mich ein großer Tag: Es ging zusammen mit 3 guten Freunden nach Hamburg ins kir, wo jeden Samstag Goth-Night ist; mein erster Ausflug als Alina. Nennen wir die Freunde “meine gute Freundin”, “der Große” und “der Kleine” 😉 Die ursprüngliche Planung sah vor, dass nur meine gute Freundin und ich in die Markthalle zum Return of the living Dead fahren würden, da die anderen Beiden leider verhindert waren. Dummerweise musste ich vorgestern feststellen, dass ich mich im Datum geirrt hatte: Nicht gestern, sondern erst kommenden Samstag findet die Veranstaltung statt. Da aber meine gute Freundin, die mich auf jeden Fall begleiten wollte (und die ich unbedingt dabei haben wollte) seit heute drei Wochen in Hessen verbringen wird, wollte ich unbedingt trotzdem gestern los. Die Alternative war also das kir. Gestern Vormittag dann eine weitere Änderung: Nachdem ich mir ewig den Kopf zerbrochen hatte, wie ich unauffällig aus meinem Heimatort raus komme (mein Auto ist sehr bekannt und eine fremde Fahrerin am Steuer wäre meiner Meinung nach aufgefallen), meldete sich meine gute Freundin und sagte, dass ihr Freund, der Große, nun doch mitkommen könnte und wir sein Auto nehmen könnte. Des Weiteren rief mich der Kleine an, ob wir ihn um 22:00 vom Bahnhof abholen könnten, sollten wir dann noch nicht weg sein. Eigentlich dachte ich zu dem Zeitpunkt, dass wir dann schon halb in Hamburg wären, aber es kam anders. Abgemacht war, dass ich nach der Arbeit zu meinen Eltern in den Nachbarort fahren würde, in dem auch meine drei Begleiter wohnen, und wir uns dort treffen würden, um uns zurecht zu machen. Leider aber war der Große von seiner Woche und auch dem gestrigen Vormittag erschöpft und wollte, um abends fit zu sein, noch etwas schlafen. 18:00 wollte er wieder aufstehen. Um 20:00 traf der Große dann mit meiner guten Freundin hier ein. Umgezogen war ich schon, mich schminken und mir die Haare stylen sollte und wollte meine gute Freundin. Um 21:00 kam vom Kleinen ein erneuter Anruf, ob wir ihn noch mitnehmen könnten, was wir dann auch bestätigten. Um 22:00 hätten wir in meinem Heimatort am Bahnhof stehen sollen, waren hier aber gerade erst mit dem Stylen fertig geworden. Vor einer Weile hab ich noch über die Damen geflucht, die immer Stunden zum Schminken brauchten, gestern gehörte ich nun also selbst dazu und kann nur zu gut verstehen, warum das halt manchmal “etwas” dauert 😉 Dann der erste, für mich große Schritt: Der Große hatte nicht, wie ich vermutet hatte, auf der Auffahrt geparkt, sondern in der Parkbucht schräg gegenüber. Hätte ich vorgestern noch behauptet, ich wäre eher im Boden versunken als dass ich als Alina auch nur die Straße hier in der Nachbarschaft, wo man mich kennt, überquere, so wurde ich eines besseren belehrt. Nicht einmal nervös war ich, als ich ins Auto stieg. Erkennungsgefahr war eh recht gering, so wie mich meine gute Freundin geschminkt hat. Als wir um 22:15 den Kleinen am Bahnhof abholten, bat er drum, ob wir ihn nochmal kurz zu Hause vorfahren würden, da die Bude der drei (der Kleine wohnt mit meiner guten Freundin und dem Großen zusammen in einer WG) eh auf dem Weg lag. Um 22:40 konnte es also endlich los gehen. Voraussichtliche Ankunftszeit: 0:40. Wenn wir etwas Gas geben früher. Wirklich? Pustekuchen! Der Zwischenstopp bei einer Fast-Food-Kette hat nur wenig Zeit gekostet, der Stau, in den wir auf der Autobahn nach nicht einmal 20 km gerieten, schon eher. Eine halbe Stunde stillstand. Langsam wurde ich nervös, aber nur, weil ich befürchtete, es lohne gar nicht mehr, zum kir zu fahren. Um ein Uhr morgens waren wir dann am Ziel, dann hieß es Parkplatz suchen. In der Zwischenzeit war ich Fahrerin geworden, da der Große merkte, dass er zu müde wurde zum Autofahren. Nach einigem Hin und Her hatte ich endlich eine Parklücke, die nicht zu weit von der Location entfernt war. Wie schon bei meinen Eltern war ich interessanter Weise kein bisschen nervös, als ich aus dem Auto stieg und zum kir lief. Als biologischer Mann wurde ich, glaube ich, den ganzen Ausflug über nicht erkannt. Das kir selbst war eine klasse Location, in der ich mich schlagartig wohl gefühlt habe. Ich hatte vorher vom kir gehört, dass die Musik sehr elektronisch sein würde, was auch stimmte, aber anders, als erwartet. Ich hatte mit Ufta-Ufta gerechnet, aber Gott sei Dank lag ich damit falsch. Auch wenn elektronische Instrumente vorherrschten, war die Musik gut. Einige Blicke habe ich auf mich gezogen, bei einer Person bin ich unsicher, ob sie mich sogar durchschaut hat, aber auf Ablehnung stieß ich nicht einmal. Alles in allem muss ich sagen, ich habe mich im kir völlig normal gefühlt, es fühlte sich einfach selbstverständlich an, als Alina dort zu sein. Um 3:30 traten wir dann leider schon den Rückweg an. Meine gute Freundin hatte Probleme mit ihrem Magen und da sie ja um um 7:00 heute morgen abgeholt werden sollte und auch ich irgendwann etwas schlafen wollte, war die Uhrzeit in Ordnung. Schade war nur, dass wir somit nur wenig Zeit im kir verbringen konnten. Kurz vor unserer Abfahrt auf der Autobahn fiel die Tanknadel in den Reservebereich, so dass ich nach der Autobahn erst noch einmal zum Tanken anhalten musste. Als Alina zu tanken und zu bezahlen war, wie auch der ganze Ausflug, seltsam selbstverständlich. Um 5:30 war ich schließlich wieder in meinem Zimmer im Hause meiner Eltern und fiel tot ins Bett. Kurzum: Der Ausflug war absolut spitze und wir haben alle meiner guten Freundin zugestimmt, dass es cool wäre, würden wir das irgendwann nochmal schaffen. Dann vielleicht auch mit besserem Zeitmanagement 😉
Erstes Mal als Alina aus
Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.