Am letzten Samstag traf ich mich mit einer guten Bekannten, Abby, und ihrem Freund Igor und wir fuhren gemeinsam ins Kir.
Kir? Irgendwas sagt mir das doch…
Richtig. Vom Kir hab ich schon einmal berichtet, in meinem zweiten Blogpost. Damals traute ich mich zum ersten Mal das Haus als Alina zu verlassen. Kaum zu glauben, dass das erst acht Monate her ist.
Samstag also machte ich mich hier in Nord-Friesland, wo ich derzeit Urlaub bei meinen Eltern mache, auf, um mich mit Abby und Igor zu treffen. Da ich derzeit kein Auto hab, fuhr ich mit Zug und wanderte anschließend vom Bahnhof aus zu den Beiden – Google Maps und einem guten Gedächtnis sei Dank, fand ich den Weg sehr schnell. Am Ziel angekommen plauderten wir eine ganze Weile über dies und das, jenes und welches, Gott und die Welt. Eigentlich änderte sich daran den ganzen Abend und die ganze Nachts nichts; Wir verstanden uns unglaublich gut.
Igor hab ich erst dieses Wochenende kennen gelernt, Abby kenne ich schon einige Jahre, aber auch zu ihr hatte ich nur sehr selten Kontakt, um so erfreuter war ich, als ich von ihr vor einigen Woche eine Antwort auf eine E-Mail, der ich mich unter anderem auch outete, hauptsächlich aber fragte, wie es ihr so ergangen ist in den Monaten, in denen wir nichts mehr voneinander gehört hatten. Für sie und auch für Igor ist meine Transsexualität kein Problem, im Gegenteil findet sie das Thema wohl ziemlich spannend.
Nach dem wir also einige Zeit bei Abby und Igor saßen und quatschten, machten wir uns schließlich doch irgendwann fertig für die Disko und gingen wieder Richtung Bahnhof, um nach Hamburg zu fahren. Es wäre sicher cool gewesen, einen Fahrer zu haben, denn so wussten wir, dass wir erst am nächsten Tag nach Hause kämen, da nachts keine Züge von Hamburg aus in unsere Richtung gingen, aber davon ließen wir uns nicht unterkriegen.
Um 23:00 kamen wir schließlich am kir an und wurden direkt am Eingang aufgehalten: “Ihr seid etwas zu früh dran, die sind noch nicht ganz so weit. Einen Augenblick” Dafür gab’s als Entschädigung für alle Gäste, die noch nicht rein kamen (mit uns dreien waren es fünf) einen Kurzen – irgendein Erdbeerzeug, schmeckte ganz gut. Dann wurden wir reingelassen.
Drinnen hatte sich nur wenig verändert. Was mir an Änderungen auffiel, war lediglich die Leinwand, an der durchgängig Filme gezeigt wurden. Der erste des Abends war “Sweeney Todd”, welchen ich bis dahin nicht kannte, mir aber jetzt mit Sicherheit mal mit Ton ansehen werde. Außerdem durfte ich feststellen, dass das kir etwa doppelt so groß ist, wie ich bisher dachte. Wäre ich bei meinem letzten Besuch schon mal um den Tresen rum gegangen, hätte ich gemerkt, dass da hinter nicht nur ein weiterer Weg zur Tanzfläche, sondern auch noch zwei (Raucher-)Räume sind.
Die Musik war diesen Samstag leider nicht ganz unser Geschmack, wir hätten gern mehr getanzt, schieben die Schuld aber dem “Gast-DJ” zu, denn genau wie auch ich, hatte Igor die Musik als besser in Erinnerung. Dafür war die Musik nicht so laut, wie in anderen Diskos und man konnte sich super nebenher unterhalten, was wir dann auch nutzten. Und Bilder haben wir gemacht. Das hier zum Beispiel:
Gegen 3:00 verließen wir das kir dann wieder, um uns einen stilleren Ort zum Reden zu suchen, da wir den Verdacht hatten, dass nicht mehr viel Musik gespielt werden würde, zu der wir tanzen würden. Wir landeten in einem Fast-Food-Restaurant, wo wir uns bis ca. 5:00 aufhielten.
Gegen 5:00 gingen wird dann wieder Richtung Bahnhof und setzten uns da in einen Bäcker, von dem aus wir das Gleis, von dem unser Zug um halb sieben fahren würde, im Auge behalten konnten. Leider kam der Zug nicht, wie erhofft, eine Stunde früher an, sondern nur rund eine Halbe. Gegen Viertel nach Acht waren wir dann endlich wieder bei Abby und Igor und legten uns alle erst einmal ein paar Stunden schlafen, bevor ich mich auf machte, um nach Hause zu kommen – das wurde dann übrigens noch echt anstrengend, da ich mir leider doch wieder Blasen gelaufen und getanzt habe. Hab meine Stiefel zu lange nicht getragen, den zum Veitstanz brauch ich Schuhe, mit denen ich rumhüpfen kann – mit Absatzstiefeln (zumindest mir) unmöglich.
Trotz den Schattenseiten war der Ausflug auf jeden Fall sehr genial. Hab ich Abby vorher noch als gute Bekannte gesehen und Igor nicht einmal gekannt, so sehe ich die beiden jetzt als gute Freunde an und ich hoffe, wir werden einen ähnlichen Ausflug irgendwann wiederholen – vielleicht ja zu einem Veitstanz im Karlsruher Culteum.
Alina
P.S.: Auf ihrem Blog abbysfairytale.blogspot.com wird Abby übrigens voraussichtlich auch noch heute einen eigenen Artikel über unseren Ausflug posten. Aber auch ansonsten lohnt sich ein Ausflug auf ihren Blog!