Dreister Postbote

Aus gegebenem Anlass direkt noch ein zweiter Beitrag heute.

Ich bekam gestern zwei Pakete. Es sei dazu gesagt, dass diese die ersten zwei Pakete einer dreiteiligen Bestellung waren und ich zum Zeitpunkt der Annahme noch unrasiert war bzw. es gestern schlicht vergessen hatte.

Heute dann kam Paket drei. Es klingelt, ich geh zur Tür, selber Postbote wie gestern. Er beginnt also auf dem Gerät rumzutippen, mit dem das Paket gescannt wird und fragt beiläufig: “Darf ich sie mal was fragen? Ist auch nicht böse gemeint” – “Öhm, ja?” – “Sind Sie TS?”

Verwirrung. TS? Ach Moment. Transsexuell wird in einigen Kreisen so abgekürzt. Ich werde skeptisch, denn so direkt bin ich selten gefragt worden und die Verwendung dieser Abkürzung spricht davon, dass er zumindest rudimentär weiß, was das bedeutet, er sich damit beschäftigt hat. Ich antwortete dennoch wahrheitsgemäß mit “Ja”, denn ich geh ja offen mit der Thematik um, machte mir aber bereits Gedanken. Er fragte weiter. “Hast du denn einen Freund?” Okay, es geht in die befürchtete Richtung, mehr im Affekt als überlegt antwortete ich wahrheitsgemäß mit einem “Nein”. “Willst auch keinen?” Hier dann hörte dann meine Wahrheitsliebe auf. Als Pansexuelle spielt für mich das Geschlecht bei der Partnerwahl eigentlich keine Rolle und ich hätte ja zugegebener Maßen schon gern mal wieder eine Beziehung, aber das braucht er nun wirklich nicht wissen, denn das Gespräch war zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich gruselig. Meine Antwort lautet daher “Nein, nicht wirklich”. Trotzdem lässt der Postbote nicht locker “Darf ich dich dann mal einladen?”

In der Zwischenzeit hatte ich glücklicherweise auf dem Gerät unterschrieben und das Paket in der Hand. Ein doch wieder wahrheitsgemäßes “Nein!” bewegte ihn zu einem “Oh, danke.”, als sich unsere Wege endlich wieder trennten.

Warum ich das alles so gruselig finde? Nun, wenn es dafür nicht reicht, dass so direkte anmachen und das offensichtliche ignorieren eines ersten “Neins” dafür nicht ausreichen kommt folgendes hinzu: Ich weiß, dass es Fetish-Kreise gibt, in denen mindestens Fantasien davon vorherrschen, dass Männer andere Männer in Frauenkleidern, die sich dann als transsexuell bezeichnen (lassen), dominieren. Ob diese Sorge nun begründet ist oder nicht, diese Assoziation kam bei dieser dreisten Anmache bei mir hoch. Das ist ganz sicher nicht meine Welt. (Und nur um das nochmal festzuhalten: Besagte Männer sind keine Transsexuellen (zumindest im Regelfall nicht), sondern Damenwäschefetischisten.)

Danke also, lieber Postbote, mein Vormittag war mit diesem Erlebnis versaut. Ich bin recht froh drüber, dass ich die einzige Bestellung, die ich demnächst bekommen werde, eh beim Zollamt abholen werden muss.

Alina

Unerwartete Nebenwirkungen

Ich hab schon seit einiger Zeit ein ziemlich empfindliches Zahnfleisch. Oft genug hatte ich beim Zähne putzen Zahnfleischbluten, da kam es mir doch ganz gelegen, dass mal wieder ein Kontrolltermin beim Zahnarzt anstand. Also hin zum Zahnarzt und Problem geschildert. Blick in den Mund ergab: Ja, das Zahnfleisch ist gereizt. Es folgte die Frage, ob ich Medikamente nehmen würde. Naja, eigentlich nicht. Halt nur Hormone. Tja. Und genau die sind es wohl.

Es kommt wohl auch bei schwangeren Frauen vor, dass diese ein empfindliches Zahnfleisch bekommen und von meiner Mutter weiß ich mittlerweile, dass ihres auch immer empfindlich ist, wenn sie ihre Tage bekommt. Das Zahnfleisch scheint bei manchen Menschen einfach sehr sensibel auf Hormone zu reagieren und ich hab’s wohl von meiner Mom geerbt. Liebe Frau Mutter, hättest du mir nicht was anderes vererben können? Mist. 😀

Konsequenz für mich ist, dass ich jetzt nach Möglichkeit dreimal täglich Zähne putzen soll – inklusive Verwendung von Zahnseide und Zahnzwischenraum-Bürsten bei jedem Putzen. Aber mein Gott, die paar Minuten für erweiterte Zahnpflege werd ich dann wohl auch noch aufbringen können 😀

Alina