(Wegen der Wortwahl als veraltet markiert; inhaltlich grundsätzlich gültig, auch wenn ich mittlerweile Lösungen habe, siehe “Schwimmen im Hallenbad”)
Während meines Wienurlaubs gab es ein Problem, dass mich zum Denken angeregt hat und noch immer beschäftigt. Eigentlich wollte Daniel, den ich besucht habe, mit seiner Freundin Eve und mir einen Tag in der Therme verbringen, ich musste dies jedoch ablehnen. Nicht mal, weil ich wasserscheu wäre – zwar bin ich nicht mehr die Wasserratte, die ich einmal war, aber scheuen tu ich das Nass auch nicht – sondern, weil ich nicht wusste, wie.
Grundsätzlich hatte ich zwei Möglichkeiten, Schwimmen zu gehen: Als Mann oder als Frau. Ersteres kam für mich jedoch nicht mehr in Frage. Ich fühle mich als Mann nicht wohl, auch, wenn es ja nur für begrenzte Zeit gewesen wäre.
Als Frau in die Therme zu gehen, war jedoch auch mit 2, für mich derzeit unüberwindbaren Hindernissen verbunden: Erst ein allgemeines Bade-Problem, dass auch an Badeseen gilt: Badebekleidung, in der ich mich wohl fühlen würde, liegt relativ eng am Körper an. Bikini, Badeanzug, egal. Nichts hätte meine anatomischen Unterschiede zu einer gebürtigen Frau verstecken können, zumindest nicht die am Unterkörper.
Hinzu kommt dann ein Problem von allen Hallen- und vielen Freibädern: Welche Dusche hätte ich verwenden sollen? Die Frauendusche wäre rechtlich falsch, da ich rechtlich nicht weiblich bin. Und unter der Dusche wäre aufgefallen, dass ich auch anatomisch keine Frau bin. Die Männerdusche hätte sich jedoch auch mehr als nur falsch angefühlt.
Diese Problematik hat bei mir folgenden Gedanken ausgelöst: “Willst du dein Leben lang keine Hallenbäder mehr betreten, weil du dich dort unwohl fühlen würdest? Wäre dieses Unwohl-Sein Grund genug für dich, doch irgendwann nach reichlich Überlegen eine Geschlechtsangleichende OP durchführen zu lassen?” Ich weiß es nicht. Für mich ist das Thermen-Problem noch nicht gelöst und ich denke, es wird einige Zeit dauern, bis ich es für mich löse.
Alina
P.S.: Wie ihr merkt, habe ich jetzt zum ersten Mal echte Namen meiner Freunde veröffentlicht. Ich werde dies in Zukunft nach Rücksprache mit diesen häufiger machen. Aber dazu wollte ich bei Gelegenheit mal einen eigenen Blogpost veröffentlichen 😉
Das Problem hatte meine Ex-Freundin auch und durch viel Überwindungskraft und da die Hormone Wirkung zeigten, ist sie irgendwann das erste Mal mit Bikini Oberteil und etwas weiterer Schwimmhose ins Schwimmbad gegangen.
Eine schwierige Situation, aber ich denke, da wirst du auch noch eine Lösung finden 🙂
Ich denke mittlerweile auch, dass zumindest das Bekleidungsproblem mit etwas Kreativität lösbar sein sollte, aber was mich interessieren würde: Welche Dusche hat deine Ex-Freundin denn dann genutzt? Und war sie in dem Stadium rechtlich schon eine Frau oder laut Papieren noch Mann?