Kir und Geburtstagsfeier – Der nächste Urlaub

Ja, ich gebe zu, es klingt dekadent, wenn ich sagen kann, dass ich innerhalb kurzer Zeit zweimal im Urlaub war. Ist mir aber egal, ich freue mich einfach drüber 😉

Nachdem ich Anfang des Monats meine lineare Algebra Klausur geschrieben und hoffentlich bestanden habe (danke an die Lerngruppe, in der ich in der Zeit war; nicht nur fürs LA beibringen, sondern auch für die Runden Tichu zwischendurch und das geniale Essen!) ging es am nächsten morgen direkt los gen Norden. Komplikationsfrei kam ich am Bahnhof an, mein Bruder holte mich dort ab, da unsere Eltern selbst gerade ein Wochenende auswärts waren.

Lange blieb ich aber nicht: Bereits am Samstag, den Tag nach meiner Ankunft, besuchte mich Muriel mit einem Schleswig-Holstein-Ticket, mit dem wir anschließend wieder nach Hamburg ins Kir fuhren. Mir gefiel die Musik diesmal wieder etwas besser als letztes Mal, auch wenn sie mir ins Gesamt trotzdem zu elektronisch ist. Aber für 3 mal im Jahr, so wie es ja bei mir bisher läuft, ist’s voll in Ordnung. Etwas die Stimmung getrübt hat mir, dass ich dort eine Person gesehen habe, die mich sehr an jemanden erinnerte, die seit Monaten nicht mehr auf E-Mails von mir reagiert. Nicht besser wird es dadurch, dass sie es sogar gewesen sein könnte, aber ich entschied mich, dass es für mich angenehmer ist, davon auszugehen, dass sie es nicht war. Wäre sie es tatsächlich gewesen und ich hätte sie angesprochen, hätte das das Potenzial gehabt, meine Stimmung längerfristig zu trüben. Aber hey, zum Ausgleich lief diesmal auf der Leinwand erst Night of the living Dead und dann Land of the Dead. Letzterer sogar mit Untertiteln, was dem Verstandnis sehr zuträglich war. Ich sollte beide bei Gelegenheit mal mit Ton sehen 😉

Als wir vom Kir aufbrachen, ging es dann zu Muriels Schwester und ihrer Mutter nach Hause. Ihre Schwester Debbie kannte ich bereits von einigen BMTs, ihre Mutter hatte ich auch mal kurz kennen gelernt, als ich Debbie mal aus Bremen mit nach Hause genommen habe. Ich verbrachte dann noch den ganzen nächsten Tag dort, denn Sonntagabend kam auch Trial noch zu Muriel, den wollte ich nicht verpassen. Muriel und ich gingen zwischendurch ein wenig spazieren, anschließend konnte ich mich dafür den Tag über zu nichts mehr wirklich aufraffen. War aber trotzdem ein schöner Tag. Auch der Abend, der mit etwas Met, Musik und plaudern verbracht wurde, war sehr genial.

Nach einem coolen Abend gingen wir am nächsten Tag noch gemeinsam Eisessen und anschließend fuhr ich wieder nach Hause. Ich wäre gern noch länger geblieben, aber ich wollte ja auch hier bei meinen Eltern noch Zeit verbringen, Leute treffen und meinen Geburtstag feiern.

Jene Feier fand dann rund eine Woche später statt. Etwas schade war, dass ins Gesamt diesmal nur acht Gäste da waren. Viele meiner Freunde konnten nicht kommen, da sie auch weg gezogen waren und nicht im passenden Zeitraum hier im Norden waren, eine andere gute Freundin war im achten Monat schwanger und hatte den Abend Probleme mit Schwindel. Dennoch war es ein schöner Abend. Ruhiger als sonst, aber schön.

Und nun? Tja. Nächsten Freitag bin ich endlich mal wieder im Ela-Ela, meiner alten Stammdisko in Schleswig. Ich bin sehr gespannt drauf, aber auch etwas nervös, da dort höchstwahrscheinlich Leute sein werden, denen ich als Alina noch nicht begegnet bin und eigentlich nicht begegnen will. Mal schauen, wie das wird. Ich werd’s euch berichten 😉

Alina

Zurück zu den Anfängen

Am letzten Samstag traf ich mich mit einer guten Bekannten, Abby, und ihrem Freund Igor und wir fuhren gemeinsam ins Kir.

Kir? Irgendwas sagt mir das doch…

Richtig. Vom Kir hab ich schon einmal berichtet, in meinem zweiten Blogpost. Damals traute ich mich zum ersten Mal das Haus als Alina zu verlassen. Kaum zu glauben, dass das erst acht Monate her ist.

Samstag also machte ich mich hier in Nord-Friesland, wo ich derzeit Urlaub bei meinen Eltern mache, auf, um mich mit Abby und Igor zu treffen. Da ich derzeit kein Auto hab, fuhr ich mit Zug und wanderte anschließend vom Bahnhof aus zu den Beiden – Google Maps und einem guten Gedächtnis sei Dank, fand ich den Weg sehr schnell. Am Ziel angekommen plauderten wir eine ganze Weile über dies und das, jenes und welches, Gott und die Welt. Eigentlich änderte sich daran den ganzen Abend und die ganze Nachts nichts; Wir verstanden uns unglaublich gut.

Igor hab ich erst dieses Wochenende kennen gelernt, Abby kenne ich schon einige Jahre, aber auch zu ihr hatte ich nur sehr selten Kontakt, um so erfreuter war ich, als ich von ihr vor einigen Woche eine Antwort auf eine E-Mail, der ich mich unter anderem auch outete, hauptsächlich aber fragte, wie es ihr so ergangen ist in den Monaten, in denen wir nichts mehr voneinander gehört hatten. Für sie und auch für Igor ist meine Transsexualität kein Problem, im Gegenteil findet sie das Thema wohl ziemlich spannend.

Nach dem wir also einige Zeit bei Abby und Igor saßen und quatschten, machten wir uns schließlich doch irgendwann fertig für die Disko und gingen wieder Richtung Bahnhof, um nach Hamburg zu fahren. Es wäre sicher cool gewesen, einen Fahrer zu haben, denn so wussten wir, dass wir erst am nächsten Tag nach Hause kämen, da nachts keine Züge von Hamburg aus in unsere Richtung gingen, aber davon ließen wir uns nicht unterkriegen.

Um 23:00 kamen wir schließlich am kir an und wurden direkt am Eingang aufgehalten: “Ihr seid etwas zu früh dran, die sind noch nicht ganz so weit. Einen Augenblick” Dafür gab’s als Entschädigung für alle Gäste, die noch nicht rein kamen (mit uns dreien waren es fünf) einen Kurzen – irgendein Erdbeerzeug, schmeckte ganz gut. Dann wurden wir reingelassen.

Drinnen hatte sich nur wenig verändert. Was mir an Änderungen auffiel, war lediglich die Leinwand, an der durchgängig Filme gezeigt wurden. Der erste des Abends war “Sweeney Todd”, welchen ich bis dahin nicht kannte, mir aber jetzt mit Sicherheit mal mit Ton ansehen werde. Außerdem durfte ich feststellen, dass das kir etwa doppelt so groß ist, wie ich bisher dachte. Wäre ich bei meinem letzten Besuch schon mal um den Tresen rum gegangen, hätte ich gemerkt, dass da hinter nicht nur ein weiterer Weg zur Tanzfläche, sondern auch noch zwei (Raucher-)Räume sind.

Die Musik war diesen Samstag leider nicht ganz unser Geschmack, wir hätten gern mehr getanzt, schieben die Schuld aber dem “Gast-DJ” zu, denn genau wie auch ich, hatte Igor die Musik als besser in Erinnerung. Dafür war die Musik nicht so laut, wie in anderen Diskos und man konnte sich super nebenher unterhalten, was wir dann auch nutzten. Und Bilder haben wir gemacht. Das hier zum Beispiel:

Igor, Abby, Alina

Gegen 3:00 verließen wir das kir dann wieder, um uns einen stilleren Ort zum Reden zu suchen, da wir den Verdacht hatten, dass nicht mehr viel Musik gespielt werden würde, zu der wir tanzen würden. Wir landeten in einem Fast-Food-Restaurant, wo wir uns bis ca. 5:00 aufhielten.

Gegen 5:00 gingen wird dann wieder Richtung Bahnhof und setzten uns da in einen Bäcker, von dem aus wir das Gleis, von dem unser Zug um halb sieben fahren würde, im Auge behalten konnten. Leider kam der Zug nicht, wie erhofft, eine Stunde früher an, sondern nur rund eine Halbe. Gegen Viertel nach Acht waren wir dann endlich wieder bei Abby und Igor und legten uns alle erst einmal ein paar Stunden schlafen, bevor ich mich auf machte, um nach Hause zu kommen – das wurde dann übrigens noch echt anstrengend, da ich mir leider doch wieder Blasen gelaufen und getanzt habe. Hab meine Stiefel zu lange nicht getragen, den zum Veitstanz brauch ich Schuhe, mit denen ich rumhüpfen kann – mit Absatzstiefeln (zumindest mir) unmöglich.

Trotz den Schattenseiten war der Ausflug auf jeden Fall sehr genial. Hab ich Abby vorher noch als gute Bekannte gesehen und Igor nicht einmal gekannt, so sehe ich die beiden jetzt als gute Freunde an und ich hoffe, wir werden einen ähnlichen Ausflug irgendwann wiederholen – vielleicht ja zu einem Veitstanz im Karlsruher Culteum.

Alina

P.S.: Auf ihrem Blog abbysfairytale.blogspot.com wird Abby übrigens voraussichtlich auch noch heute einen eigenen Artikel über unseren Ausflug posten. Aber auch ansonsten lohnt sich ein Ausflug auf ihren Blog!

Update: Erstes Mal als Alina aus

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

Zwei Dinge sind mir nun doch noch eingefallen, die ich etwas unschön fand. Die Tatsache, dass sie mir erst jetzt eingefallen sind, und nicht, während ich den Post vorhin verfasst habe, zeigt jedoch, dass sie kaum Relevanz haben. Erstens hat mich der Kleine leider die ganze Zeit bei meinem männlichen Namen genannt. Alina wäre mir lieber gewesen, aber ich kann verstehen, wenn er sich dabei unwohl fühlt. Ehrlich gesagt hatte ich nicht mal damit gerechnet, dass er mitkommt, wenn ich als Alina unterwegs bin, von daher kann ich damit Leben, wenn er mich noch nicht Alina nennen mag. Solange wir dadurch nicht in verzwickte Situationen geraten ist das schon okay. Das zweite will mir jetzt nicht mal mehr einfallen, kann also wirklich nichts schreckliches gewesen sein. Mal sehen, ob mir wieder einfällt, dann gibt es ein zweites Update 😉 Aber ganz neben her: Auf Arbeit (ich arbeite als Zivi in einer Jugendherberge, falls es jemand noch nicht weiß) hat mich vorhin bei der Essensausgabe ein Mädchen gefragt: “Bist du ein Mann?” – “Ja, bin ich”. Darauf hin ein anderes: “Ich hätte gewettet er ist keiner.” oder so ähnlich. Interessant ist, dass ich außer langen Haaren, gezupften Brauen und noch Kajalresten eigentlich nichts typisch weibliches an mir hatte. Scheinbar ist mein Passing schon in geschlechtsneutraler (Arbeits-)Kleidung besser als erwartet.

Erstes Mal als Alina aus

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

Wie die meisten meiner Leser schon wissen dürften (auch wenn sie es nicht im Blog erfahren haben, sondern ich ihnen seit Tage damit in den Ohren lag), war gestern für mich ein großer Tag: Es ging zusammen mit 3 guten Freunden nach Hamburg ins kir, wo jeden Samstag Goth-Night ist; mein erster Ausflug als Alina. Nennen wir die Freunde “meine gute Freundin”, “der Große” und “der Kleine” 😉 Die ursprüngliche Planung sah vor, dass nur meine gute Freundin und ich in die Markthalle zum Return of the living Dead fahren würden, da die anderen Beiden leider verhindert waren. Dummerweise musste ich vorgestern feststellen, dass ich mich im Datum geirrt hatte: Nicht gestern, sondern erst kommenden Samstag findet die Veranstaltung statt. Da aber meine gute Freundin, die mich auf jeden Fall begleiten wollte (und die ich unbedingt dabei haben wollte) seit heute drei Wochen in Hessen verbringen wird, wollte ich unbedingt trotzdem gestern los. Die Alternative war also das kir. Gestern Vormittag dann eine weitere Änderung: Nachdem ich mir ewig den Kopf zerbrochen hatte, wie ich unauffällig aus meinem Heimatort raus komme (mein Auto ist sehr bekannt und eine fremde Fahrerin am Steuer wäre meiner Meinung nach aufgefallen), meldete sich meine gute Freundin und sagte, dass ihr Freund, der Große, nun doch mitkommen könnte und wir sein Auto nehmen könnte. Des Weiteren rief mich der Kleine an, ob wir ihn um 22:00 vom Bahnhof abholen könnten, sollten wir dann noch nicht weg sein. Eigentlich dachte ich zu dem Zeitpunkt, dass wir dann schon halb in Hamburg wären, aber es kam anders. Abgemacht war, dass ich nach der Arbeit zu meinen Eltern in den Nachbarort fahren würde, in dem auch meine drei Begleiter wohnen, und wir uns dort treffen würden, um uns zurecht zu machen. Leider aber war der Große von seiner Woche und auch dem gestrigen Vormittag erschöpft und wollte, um abends fit zu sein, noch etwas schlafen. 18:00 wollte er wieder aufstehen. Um 20:00 traf der Große dann mit meiner guten Freundin hier ein. Umgezogen war ich schon, mich schminken und mir die Haare stylen sollte und wollte meine gute Freundin. Um 21:00 kam vom Kleinen ein erneuter Anruf, ob wir ihn noch mitnehmen könnten, was wir dann auch bestätigten. Um 22:00 hätten wir in meinem Heimatort am Bahnhof stehen sollen, waren hier aber gerade erst mit dem Stylen fertig geworden. Vor einer Weile hab ich noch über die Damen geflucht, die immer Stunden zum Schminken brauchten, gestern gehörte ich nun also selbst dazu und kann nur zu gut verstehen, warum das halt manchmal “etwas” dauert 😉 Dann der erste, für mich große Schritt: Der Große hatte nicht, wie ich vermutet hatte, auf der Auffahrt geparkt, sondern in der Parkbucht schräg gegenüber. Hätte ich vorgestern noch behauptet, ich wäre eher im Boden versunken als dass ich als Alina auch nur die Straße hier in der Nachbarschaft, wo man mich kennt, überquere, so wurde ich eines besseren belehrt. Nicht einmal nervös war ich, als ich ins Auto stieg. Erkennungsgefahr war eh recht gering, so wie mich meine gute Freundin geschminkt hat. Als wir um 22:15 den Kleinen am Bahnhof abholten, bat er drum, ob wir ihn nochmal kurz zu Hause vorfahren würden, da die Bude der drei (der Kleine wohnt mit meiner guten Freundin und dem Großen zusammen in einer WG) eh auf dem Weg lag. Um 22:40 konnte es also endlich los gehen. Voraussichtliche Ankunftszeit: 0:40. Wenn wir etwas Gas geben früher. Wirklich? Pustekuchen! Der Zwischenstopp bei einer Fast-Food-Kette hat nur wenig Zeit gekostet, der Stau, in den wir auf der Autobahn nach nicht einmal 20 km gerieten, schon eher. Eine halbe Stunde stillstand. Langsam wurde ich nervös, aber nur, weil ich befürchtete, es lohne gar nicht mehr, zum kir zu fahren. Um ein Uhr morgens waren wir dann am Ziel, dann hieß es Parkplatz suchen. In der Zwischenzeit war ich Fahrerin geworden, da der Große merkte, dass er zu müde wurde zum Autofahren. Nach einigem Hin und Her hatte ich endlich eine Parklücke, die nicht zu weit von der Location entfernt war. Wie schon bei meinen Eltern war ich interessanter Weise kein bisschen nervös, als ich aus dem Auto stieg und zum kir lief. Als biologischer Mann wurde ich, glaube ich, den ganzen Ausflug über nicht erkannt. Das kir selbst war eine klasse Location, in der ich mich schlagartig wohl gefühlt habe. Ich hatte vorher vom kir gehört, dass die Musik sehr elektronisch sein würde, was auch stimmte, aber anders, als erwartet. Ich hatte mit Ufta-Ufta gerechnet, aber Gott sei Dank lag ich damit falsch. Auch wenn elektronische Instrumente vorherrschten, war die Musik gut. Einige Blicke habe ich auf mich gezogen, bei einer Person bin ich unsicher, ob sie mich sogar durchschaut hat, aber auf Ablehnung stieß ich nicht einmal. Alles in allem muss ich sagen, ich habe mich im kir völlig normal gefühlt, es fühlte sich einfach selbstverständlich an, als Alina dort zu sein. Um 3:30 traten wir dann leider schon den Rückweg an. Meine gute Freundin hatte Probleme mit ihrem Magen und da sie ja um um 7:00 heute morgen abgeholt werden sollte und auch ich irgendwann etwas schlafen wollte, war die Uhrzeit in Ordnung. Schade war nur, dass wir somit nur wenig Zeit im kir verbringen konnten. Kurz vor unserer Abfahrt auf der Autobahn fiel die Tanknadel in den Reservebereich, so dass ich nach der Autobahn erst noch einmal zum Tanken anhalten musste. Als Alina zu tanken und zu bezahlen war, wie auch der ganze Ausflug, seltsam selbstverständlich. Um 5:30 war ich schließlich wieder in meinem Zimmer im Hause meiner Eltern und fiel tot ins Bett. Kurzum: Der Ausflug war absolut spitze und wir haben alle meiner guten Freundin zugestimmt, dass es cool wäre, würden wir das irgendwann nochmal schaffen. Dann vielleicht auch mit besserem Zeitmanagement 😉