Shy Guy at the Show

Hier in Karlsruhe gibt es einmal im Jahr ein Festival, welches den schlichten Namen “Das Fest” trägt. Auf diesem trat am letzten Freitag auf der so genannten Feldbühne, für die man keinen Eintritt bezahlen muss, die grandiose Band Shy Guy at the Show auf.

Von Shy Guy hatte ich bereits vor etwa einem halben Jahr durch meine Logopädin erfahren, die mit dem Sänger verwandt oder verschwägert ist. Oder so… ich bin nicht mehr ganz sicher, über welche Ecken er zu ihrer Familie gehört, aber irgendwie gibt es da Ecken. Auf ihre Empfehlung hin, hörte ich mir die paar Songs, die auf dem Youtube-Kanal von Shy Guy zu finden sind, an und war begeistert. Eigentlich wollte ich mir damals direkt mal ne CD von den Jungs kaufen, hatte zu dem Zeitpunkt aber kein Geld dafür übrig. Oh, und generell klappte es nicht, mal auf eines ihrer Konzerte zu gehen, weil die natürlich immer genau dann angesetzt waren, wenn ich nicht in der Karlsruher Umgebung war. Bis Freitag.

Um 16:00 sollte das Konzert los gehen, um 14:30 brauch ich hier auf, wohl wissend, dass ich keine Ahnung hatte, wo auf dem Fest was zu finden sein würde. Eigentlich dachte ich, ich würde bestimmt mindestens ne Viertelstunde zu früh da sein. Eigentlich plante ich, diese Zeit zu nutzen, um mich nach vorn zu kämpfen. Tatsächlich war ich erst um Punkt 16:00 an der Bühne und durfte feststellen, dass die ersten gefühlt zehn Reihen leer waren. Also ab an die Absperrung vor der Bühne, als der Ansager die Band ansagte. Dort war ich dann übrigens völlig zu unrecht das erste halbe Konzert allein, erst dann trauten sich mehr Leute an den Bühnenrand.

Ich hatte auf Youtube auch aus anderen Quellen ein paar Songs der Jungs gehört und auch eine Liveaufnahme gefunden, insgesamt aber eher wenig, da die Band einfach noch viel zu unbekannt ist, wusste daher nicht richtig, was mich erwarten würde, aber ich wurde überwältigt. Die Show die die “Shy” Guys da abzogen, war einfach nur genial. Die Jungs gingen in ihrer Musik auf und rissen mindestens mich mit – aber auch ein paar Jugendliche, die den Platz vor der Bühne/hinter mir zum tanzen nutzten. Mir selbst war nicht so nach tanzen, da ich das später noch tun wollte (und getan hab; es war R[h]einschwarze im Culteum). Außerdem standen zwei Jungs am Ende des Konzertes neben mir, die ich den Outfits nach für Hip Hopper gehalten habe, welche jedoch nach dem Konzert sinngemäß sagten, dass die Musik von Shy Guy die beste gewesen sei, die sie je gehört haben. Wunderbar, wieder ein paar Nachwuchs-Grufties 😉

Ich selbst war mir nach dem Konzert übrigens sicher, dass ich CDs der Band haben wollte. Mittlerweile hab ich drei Alben, nur das erste hab ich liegen lassen, da dieses wohl noch sehr anders klingt. Ich denke aber, dass ich auch das irgendwann kaufen werde, um die Sammlung zu vervollständigen. Seit Samstag Mittag laufen die 3 CDs nämlich rauf und runter, ich hab fast nichts anderes gehört. Das erste Album und ein T-Shirt der Band, das werd ich mir wohl bald noch gönnen.

Falls ihr mit Gothic, Synth-Pop oder generell leichten, düsteren Klängen etwas abgewinnen könnt, kann ich euch nur nochmal dazu raten, die Bandwebsite von Shy Guy at the Show zu besuchen und euch dort die Musikvideos der Band anzusehen. Vielleicht gefällt euch die Musik ja so gut wie mir 😉

Alina

Bald gibt’s Hormone

Am Dienstag hatte ich einen Telefontermin im Endokrinologikum, um die Ergebnisse meines Bluttests zu erfahren: Alles war im normalen Bereich, womit aus medizinischer Sicht einer Hormontherapie nichts mehr im Wege steht. Derzeit warte ich noch auf das Indikationsschreiben meiner Therapeutin, dass müsste demnächst per Post bei mir ankommen. Wenn ich das habe, kann ich das im Endokrinologikum vorlegen und mir dann einen Termin machen, um ein letztes Gespräch mit meiner Endokrinologin zu führen, bevor ich dann hoffentlich das Rezept für die Hormone bekomme. Bald kann’s also wirklich los gehen 🙂 🙂

Ich freu mich schon drauf. 🙂

Und da ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich hier schon mal aufgelistet habe, warum mir Hormone wichtig sind: Es gibt viele schöne Effekte. Das meiste dieser Dinge können von Hormonen begünstigt werden, sicher ist aber wenig, da jeder Mensch anders auf Hormone reagiert. Worauf ich sehr hoffe, ist, dass das Bartwachstum noch etwas mehr nachlässt oder, besser noch, meine Barthaare feiner/dünner werden und somit der Bartschatten noch etwas unauffälliger wird. Auch wäre es cool, wenn die Hormone meine Gesichtszüge etwas aufweichen. Klar, meine Knochen werden sich nicht mehr ändern, die grundlegenden Züge meines Gesichts sind festgelegt. Durch Hormone können sich aber die Beschaffenheit der Haut ändern und sich Fette umlagern, sodass das Gesicht “weicher” wirkt. Und wo wir gerade bei den Fetten sind: Die dürfen sich auch gern im restlichen Körper umverteilen, damit ich eine weiblichere Figur bekomme. Und ja: Auch das hormonell ausgelöste Brustwachstum würde mich freuen. Tatsächlich empfinde ich das aber vor Allem als netten Nebeneffekt, nicht als den Hauptgrund. Ich hab mich an meine Silikoneinlagen gewöhnt und zumindest aktuell kann ich gut mit ihnen leben. Vielleicht ändert sich das, sollte ein eigenes Brustwachstum einsetzen, aber die Brüste nur wenig wachsen, denn dass soll ja nicht nur für Transsexuelle, sondern für alle Frauen frustrierend sein, aber aktuell reichen mir Einlagen.

So. Jetzt sollte ich mal weiter lernen. Es kommen in den nächsten drei Wochen drei Klausuren auf mich zu :-\

Alina

Stand der Dinge (2)

Wow, welch kreativer Titel für diesen Eintrag. Hab ich bestimmt noch nie verwendet 😉 Jedenfalls wollte ich einfach mal wieder schreiben, wo ich stehe, was Sache ist.

Im Wesentlichen habe ich zwei große Fortschritte gemacht: Ich hatte mittlerweile einen ersten Termin bei meiner Endokrinologin bezüglich Hormonen und auch mein Antrag auf Namen- und Personenstandänderung ist abgegeben. Beim Thema Hormone warte ich jetzt auf die Ergebnisse des Bluttests, die soll ich nächste Woche telefonisch erhalten können. Beim Antrag wiederum muss ich mich vor Allem einfach gedulden – er ist heute endlich in die Post gewandert, nachdem ich ihn viel häufiger als mir lieb war aufschieben musste, ich bin gespannt, wann ich davon wieder höre.

Ich werde demnächst mal hier veröffentlichen, was ich so alles in den Antrag geschrieben habe, was als Anlagen beilag und derlei Dinge. Gut, bei mir war das ganze eh etwas aufwändiger, weil ich gleichzeitig Prozesskostenhilfe beantragt habe (die Bearbeitung des Antrags kann, soweit ich weiß, zwischen 1300 und 1900 Euro kosten, die hab ich als Studentin nicht mal so eben verfügbar). Vielleicht helfen diese Informationen dann anderen Transsexuellen in Zukunft, ihren Antrag schneller stellen zu können.

Ansonsten hat sich nicht so unglaublich viel getan. Ich hab mal hier, mal da privat oder unibezogenen Stress gehabt, aber das kennt man ja. Wenig Weltbewegendes also.

Aber vielleicht tut sich dann ja bald Neuigkeiten bezüglich Hormonen oder Namesänderung 🙂

Alina