Ich weiß nicht, ob ich die einzige bin, der es so geht, aber ich hatte lange Zeit etwas Angst, als Alina auf Reise zu gehen. Vermutlich teilen einige Transgender diese Angst mit mir. Es klingt ja auch gar nicht so abwegig – wenn man mit einem Transportmittel reist, bei dem ein Name auf dem Ticket steht, der nicht zum optischen Auftritt passt, sind da Probleme nicht vorprogrammiert? Sei es mit einem Online-Ticket der Bahn, welches eine Identifikationskarte erfordert (meist einen Personalausweis oder eine Bahncard, auf beidem ist (noch) mein männlicher Vorname abgedruckt) oder mit einem Flugticket, auf denen soweit ich weiß immer direkt Namen abgedruckt sind; irgendwer wird doch sicher drüber Fallen, dass der Name scheinbar falsch ist und Probleme machen, oder nicht?
Meine Erfahrung sagt eindeutig “Nein”. Ich fahre seit über 2 Jahren viel Bahn und werde in so gut wie jedem Zug auch kontrolliert. Meist bin ich mit besagten Onlinetickets unterwegs, meine Bahncard mit männlichem Namen und – bis vor kurzem – sogar noch einem alten, eindeutig männlichen, Bild von mir dient als Identifikationskarte. Im Regelfall werfen die Schaffner aber nicht mal einen Blick auf Bild und Name. Meist wird der Code vom Ticket abgescannt, die Bahncard eingelesen, fertig. Selbst als ich einmal in der Übergangsphase zwischen zwei Bahncards lieber meinen Personalausweis als Identifikation genutzt habe, gab es keine Probleme, und der konnte nicht so einfach eingelesen werden, da musste die Ausweisnummer per Hand verglichen werden – soll heißen die Schaffner mussten sich genauer mit dem Ausweis beschäftigen. Probleme gab es trotzdem nicht.
Mehr Sorgen habe ich mir beim Fliegen gemacht. Ich bin gestern das erste Mal in den letzten zwei Jahren geflogen und hatte nur noch wage im Kopf, wie genau das dort abläuft. Ich ging eigentlich davon aus, dass spätestens am Gate, am Einstieg, mein Boarding Pass auch auf den Namen überprüft wird, dass ich dort meinen Ausweis vorzeigen werden müsste. Aber nein – nichts dergleichen. Der Code vom Pass wurde einfach eingescannt, es wurde festgestellt, dass sich mein Sitzplatz nochmal geändert hat, weshalb ich ein anderes Ticket bekam (auf dem übrigens auch mein männlicher Name stand; und die Dame am Gate hat das Ticket kurz suchen müssen, es hätte ihr, auch wenn sie wahrscheinlich nur nach dem Nachnamen geschaut hat, auffallen können), aber Komplikationen gab es keine.
Nun sei dazu gesagt, dass der Flug nur einer innerhalb der EU war. Geht es weiter weg, sind die Kontrollen meines Wissens nach strenger. Vielleicht würde bei solchen Flügen auch mehr darauf geachtet werden, dass der Fluggast wirklich derjenige ist, der auf dem Ticket angegeben ist. Aber ganz ehrlich: Meistens sind die Menschen sehr einsichtig, wenn man ihnen einfach kurz die Lage schildert. Ich habe in letzter Zeit häufiger (z.B. im Wahlbüro) erlebt, dass Leute mich wegen dem männlichen Namen angesprochen haben, aber wenn ich ihnen einfach kurz gesagt habe, dass ich transsexuell bin und das der noch aktuelle Name ist, war das immer in Ordnung. Es mag für Crossdresser und Transvestiten dann vielleicht etwas schwerer sein zu erklären, aber auch da sollte ein: “Ja, das bin ich, auch wenn ich gerade anders aussehe” meist schon reichen.
Vielleicht ermutigt dieser kleine Erfahrungsbericht ja den einen oder die andere da draußen, auch mehr zu verreisen. Reisen ist nämlich toll und macht Spaß, wenn man es sich nicht von Angst vor Komplikationen kaputt machen lässt 😉
Ich denke mal, daß ist alles halb so wild. Wenn es Verwirrung gibt, dann kann man immernoch erklären, daß man TS ist und zu mindestens in Deutschland haben die meisten Menschen eine grobe Vorstellung davon, was Transsexuallität bedeutet und geben sich mit der Erklärung zu frieden, warum die Ausweise nicht ganz aktuell sind. Bei meinem letzten Vorstellungsgespräch habe ich z.B. einfach nur gesagt, daß ich Phoebe heiße, aber in meinen Dokumenten steht teilweise noch mein alter Name, weil das noch nicht geändert wurde und damit war das Thema abgeharkt.
Außerdem ist niemand verpflichtet den Namen zu benutzen, der im Ausweis steht. Inzwischen schickt mir sogar die Rentenversicherung Briefe mit dem Namen Phoebe zu.
Das Problem könnte jedoch bei Auslandsreisen auftreten,wenn man z um Beispiel nach Marokko Einreist
Dort werden die Reisepässe genau kontrolliert und die Daten im Computer gespeichert und der Pass erhält den einreisestempel.bei der ausreisen wieder Kontrolle mit Computer und ausreisestempel im pass.
hallo alina
ich war schon öfters im urlaub,wobei ich festgestellt habe ,beim ersten flug ,dass ich mehr verunsichert war als die zollbeamten , der mann hat gefragt schon eine op gehabt? ich sagte nein . darauf hin hat er mich abwärts vom bauchnabel untersucht und eine frau obenrum bei der abreise in deutschland. in der türkei hat der zöllner nur doof geguckt und gesagt, eine frau bülent, ok…. habe später gegoogelt, ist eine berühmte trans – sängerin, da ist tolleranz groß geschrieben in dieser sache. also ab in den flieger nur nicht nach russland
LG
Sabine