Zurück zu den Anfängen

Am letzten Samstag traf ich mich mit einer guten Bekannten, Abby, und ihrem Freund Igor und wir fuhren gemeinsam ins Kir.

Kir? Irgendwas sagt mir das doch…

Richtig. Vom Kir hab ich schon einmal berichtet, in meinem zweiten Blogpost. Damals traute ich mich zum ersten Mal das Haus als Alina zu verlassen. Kaum zu glauben, dass das erst acht Monate her ist.

Samstag also machte ich mich hier in Nord-Friesland, wo ich derzeit Urlaub bei meinen Eltern mache, auf, um mich mit Abby und Igor zu treffen. Da ich derzeit kein Auto hab, fuhr ich mit Zug und wanderte anschließend vom Bahnhof aus zu den Beiden – Google Maps und einem guten Gedächtnis sei Dank, fand ich den Weg sehr schnell. Am Ziel angekommen plauderten wir eine ganze Weile über dies und das, jenes und welches, Gott und die Welt. Eigentlich änderte sich daran den ganzen Abend und die ganze Nachts nichts; Wir verstanden uns unglaublich gut.

Igor hab ich erst dieses Wochenende kennen gelernt, Abby kenne ich schon einige Jahre, aber auch zu ihr hatte ich nur sehr selten Kontakt, um so erfreuter war ich, als ich von ihr vor einigen Woche eine Antwort auf eine E-Mail, der ich mich unter anderem auch outete, hauptsächlich aber fragte, wie es ihr so ergangen ist in den Monaten, in denen wir nichts mehr voneinander gehört hatten. Für sie und auch für Igor ist meine Transsexualität kein Problem, im Gegenteil findet sie das Thema wohl ziemlich spannend.

Nach dem wir also einige Zeit bei Abby und Igor saßen und quatschten, machten wir uns schließlich doch irgendwann fertig für die Disko und gingen wieder Richtung Bahnhof, um nach Hamburg zu fahren. Es wäre sicher cool gewesen, einen Fahrer zu haben, denn so wussten wir, dass wir erst am nächsten Tag nach Hause kämen, da nachts keine Züge von Hamburg aus in unsere Richtung gingen, aber davon ließen wir uns nicht unterkriegen.

Um 23:00 kamen wir schließlich am kir an und wurden direkt am Eingang aufgehalten: “Ihr seid etwas zu früh dran, die sind noch nicht ganz so weit. Einen Augenblick” Dafür gab’s als Entschädigung für alle Gäste, die noch nicht rein kamen (mit uns dreien waren es fünf) einen Kurzen – irgendein Erdbeerzeug, schmeckte ganz gut. Dann wurden wir reingelassen.

Drinnen hatte sich nur wenig verändert. Was mir an Änderungen auffiel, war lediglich die Leinwand, an der durchgängig Filme gezeigt wurden. Der erste des Abends war “Sweeney Todd”, welchen ich bis dahin nicht kannte, mir aber jetzt mit Sicherheit mal mit Ton ansehen werde. Außerdem durfte ich feststellen, dass das kir etwa doppelt so groß ist, wie ich bisher dachte. Wäre ich bei meinem letzten Besuch schon mal um den Tresen rum gegangen, hätte ich gemerkt, dass da hinter nicht nur ein weiterer Weg zur Tanzfläche, sondern auch noch zwei (Raucher-)Räume sind.

Die Musik war diesen Samstag leider nicht ganz unser Geschmack, wir hätten gern mehr getanzt, schieben die Schuld aber dem “Gast-DJ” zu, denn genau wie auch ich, hatte Igor die Musik als besser in Erinnerung. Dafür war die Musik nicht so laut, wie in anderen Diskos und man konnte sich super nebenher unterhalten, was wir dann auch nutzten. Und Bilder haben wir gemacht. Das hier zum Beispiel:

Igor, Abby, Alina

Gegen 3:00 verließen wir das kir dann wieder, um uns einen stilleren Ort zum Reden zu suchen, da wir den Verdacht hatten, dass nicht mehr viel Musik gespielt werden würde, zu der wir tanzen würden. Wir landeten in einem Fast-Food-Restaurant, wo wir uns bis ca. 5:00 aufhielten.

Gegen 5:00 gingen wird dann wieder Richtung Bahnhof und setzten uns da in einen Bäcker, von dem aus wir das Gleis, von dem unser Zug um halb sieben fahren würde, im Auge behalten konnten. Leider kam der Zug nicht, wie erhofft, eine Stunde früher an, sondern nur rund eine Halbe. Gegen Viertel nach Acht waren wir dann endlich wieder bei Abby und Igor und legten uns alle erst einmal ein paar Stunden schlafen, bevor ich mich auf machte, um nach Hause zu kommen – das wurde dann übrigens noch echt anstrengend, da ich mir leider doch wieder Blasen gelaufen und getanzt habe. Hab meine Stiefel zu lange nicht getragen, den zum Veitstanz brauch ich Schuhe, mit denen ich rumhüpfen kann – mit Absatzstiefeln (zumindest mir) unmöglich.

Trotz den Schattenseiten war der Ausflug auf jeden Fall sehr genial. Hab ich Abby vorher noch als gute Bekannte gesehen und Igor nicht einmal gekannt, so sehe ich die beiden jetzt als gute Freunde an und ich hoffe, wir werden einen ähnlichen Ausflug irgendwann wiederholen – vielleicht ja zu einem Veitstanz im Karlsruher Culteum.

Alina

P.S.: Auf ihrem Blog abbysfairytale.blogspot.com wird Abby übrigens voraussichtlich auch noch heute einen eigenen Artikel über unseren Ausflug posten. Aber auch ansonsten lohnt sich ein Ausflug auf ihren Blog!

Warum es plötzlich Namen gibt

Obwohl eigentlich noch zwei Artikel über meinen Wien-Urlaub in Planung sind, schiebe ich jetzt einen anderen Artikel zwischen.

Ich habe in einem meiner letzten Artikel zum ersten Mal Namen von meinen Freunden, mit deren Einverständnis veröffentlicht. Sicher fragen sich einige, woher der Sinneswandel kommt bzw. warten bereits auf meinen angekündigten Artikel, der diese Frage beantwortet. Diesen Artikel.

In Wahrheit habe ich keine neuen Gründe, die Namen zu nennen, allerdings habe ich mittlerweile keine Gründe mehr, es nicht zu tun. Allgemein finde ich es schöner, Namen zu nennen. Es wirkt plastischer, nachvollziehbarer, wie ich finde. Bisher hatte ich jedoch Gründe, oder glaubte, sie zu haben, die Namen nicht zu nennen. Ich hatte Angst, jemand könnte anhand der Namen erraten, wer ich bin. Es gab viele Leute die nichts von meinem Leben als Alina wussten und wissen sollten, da ich Angst hatte, deshalb auf Ablehnung zu stoßen. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich a) denke, dass ich Ablehnung, so sie denn tatsächlich auftaucht, verkraften könnte und mich von Personen, die mich als Alina nicht mehr leiden können, abwenden könnte und ich b) dadurch auch etwas meine Paranoia zurückfahren konnte. Schließlich wird jemand, der mit Transsexuellen oder Transgender im Allgemeinen nichts zu tun haben will, kaum über meinen Blog stolpern.

Deshalb habe ich mich entschieden, nicht mehr pauschal alle Namen zu “zensieren”, sondern die genannten Personen entscheiden zu lassen, unter welchem Namen sie in Zukunft im Blog auftauchen wollen.

Damit endet dieser Blogpost auch fast schon wieder. Nur kurz nebenher möchte ich aber erwähnen, dass mittlerweile der gesamte relevante Teil meiner Familie davon weiß, dass ich jetzt als Alina lebe. Den meisten hab ich das nicht selbst gesagt, sondern diese Aufgabe dankbar an meine Mutter abgegeben, die meine Familie einfach besser kennt als ich. Die Reaktionen waren aber wohl auch durchweg ein “Ja, gut. Jeder, wie er oder sie meint. Ist ja nichts schlimmes.” Ich hab verdammtes Glück damit, welchen Leuten ich in meinem Leben begegnet bin.

Alina

Das Thermen-Problem

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

(Wegen der Wortwahl als veraltet markiert; inhaltlich grundsätzlich gültig, auch wenn ich mittlerweile Lösungen habe, siehe “Schwimmen im Hallenbad”)

Während meines Wienurlaubs gab es ein Problem, dass mich zum Denken angeregt hat und noch immer beschäftigt. Eigentlich wollte Daniel, den ich besucht habe, mit seiner Freundin Eve und mir einen Tag in der Therme verbringen, ich musste dies jedoch ablehnen. Nicht mal, weil ich wasserscheu wäre – zwar bin ich nicht mehr die Wasserratte, die ich einmal war, aber scheuen tu ich das Nass auch nicht – sondern, weil ich nicht wusste, wie.

Grundsätzlich hatte ich zwei Möglichkeiten, Schwimmen zu gehen: Als Mann oder als Frau. Ersteres kam für mich jedoch nicht mehr in Frage. Ich fühle mich als Mann nicht wohl, auch, wenn es ja nur für begrenzte Zeit gewesen wäre.

Als Frau in die Therme zu gehen, war jedoch auch mit 2, für mich derzeit unüberwindbaren Hindernissen verbunden:  Erst ein allgemeines Bade-Problem, dass auch an Badeseen gilt: Badebekleidung, in der ich mich wohl fühlen würde, liegt relativ eng am Körper an. Bikini, Badeanzug, egal. Nichts hätte meine anatomischen Unterschiede zu einer gebürtigen Frau verstecken können, zumindest nicht die am Unterkörper.

Hinzu kommt dann ein Problem von allen Hallen- und vielen Freibädern: Welche Dusche hätte ich verwenden sollen? Die Frauendusche wäre rechtlich falsch, da ich rechtlich nicht weiblich bin. Und unter der Dusche wäre aufgefallen, dass ich auch anatomisch keine Frau bin. Die Männerdusche hätte sich jedoch auch mehr als nur falsch angefühlt.

Diese Problematik hat bei mir folgenden Gedanken ausgelöst: “Willst du dein Leben lang keine Hallenbäder mehr betreten, weil du dich dort unwohl fühlen würdest? Wäre dieses Unwohl-Sein Grund genug für dich, doch irgendwann nach reichlich Überlegen eine Geschlechtsangleichende OP durchführen zu lassen?” Ich weiß es nicht. Für mich ist das Thermen-Problem noch nicht gelöst und ich denke, es wird einige Zeit dauern, bis ich es für mich löse.

Alina

P.S.: Wie ihr merkt, habe ich jetzt zum ersten Mal echte Namen meiner Freunde veröffentlicht. Ich werde dies in Zukunft nach Rücksprache mit diesen häufiger machen. Aber dazu wollte ich bei Gelegenheit mal einen eigenen Blogpost veröffentlichen 😉

Anti-ACTA

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

(Hinweis, warum der Artikel als “veraltet” eingestuft ist: Ich würde mich nicht mehr über eine einzelne Quelle informieren, insbesondere, wenn ich sie selbst als einseitig empfinde. Und würde mich anders ausdrücken.)

Heute mal ein Beitrag der etwas anderen Sorte. Wie schon im Titel zu sehen geht es um ACTA.

ACTA? Das ist doch so Computer Zeugs. Ich weiß zwar, dass du Informatik studierst, aber eigentlich bloggst du doch über ganz andere Dinge. Warum diesmal nicht?

Das hat natürlich einen Grund. ACTA betrifft nicht nur mich, die ich mich als Nerd bezeichnen würde, als Person, die ihren Computer viel nutzt. ACTA betrifft jeden, der Facebook, Google+, Youtube, Twitter oder etwas ähnliches nutzt. Ich möchte darüber jetzt nicht zu viel berichten, da ich dafür nicht umfassend genug informiert bin. Ich kann euch sagen, was ich an ACTA schlecht finde, aber umfassend ist das nicht. Dieses Youtube-Video über ACTA von TheAnoninfos bzw. Anonymous klärt allerdings ziemlich gut auf, wie ich finde.

Warum aber blogge ich denn nun über das Thema? Weil ich etwas festgestellt habe. Mir ist etwas passiert, von dem ich gedacht habe, es würde mir nicht leicht passieren. Ich bin nämlich vom Strom mitgerissen wurden.

Noch vor 2 Wochen hab ich zwar gewusst, dass SOPA diskutiert wurde und das ACTA sehr ähnlich wie SOPA ist, aber warum genau es schlecht ist, wusste ich nicht. Es hat mich auch nicht interessiert, denn ich hielt es zu nächst für Panik-Mache. Dann stolperte ich immer wieder über das Thema. Eine Weile war ich genervt, schnell übernahm ich aber einfach, ohne mich wirklich mit dem Thema beschäftigt zu haben, die Annahme: “ACTA macht das Internet kaputt”. Gestern dann wurde wieder über das Thema diskutiert, ich merkte dabei, wie wenig ich eigentlich dazu beitragen konnte und hinterfragte mein Annahme, dass ACTA eine Bedrohung für das Internet sei. Heute dann fand ich in meinen Youtube-Abonnements 5 oder 6 Videos, die zum Protest aufriefen, von verschiedenen Leuten, deren Videos ich mir gern ansehe.

Es war in den Videos ein Link auf eine Petition gegen ACTA zu finden, an der ich ohne zu zögern teilnahm. Ich verbreitete die Videos und nahm mir fest vor, am Samstag in Stuttgart gegen ACTA zu demonstrieren – immer noch gar nicht wissend, was ACTA eigentlich genau bewirken würden. Erst, als ich mir dachte, ich könnte einen Artikel über ACTA schreiben, merkte ich: “Nein, kannst du nicht. Du weißt immer noch nicht, was ACTA eigentlich ist.”

Dies war der Moment, in dem ich das oben verlinkte Video öffnete und meine Ansichten bestätigt wurden. Sicher, das Video ist recht einseitig, aber diese eine Seite ist in meinen Augen relevant genug dafür, dass ich gegen ACTA bin. Das es korrekt recherchiert ist, da vertraue ich Anonymous dann doch.

Was also stelle ich fest? ACTA ist tatsächlich Mist und ich werde an der Demo am Samstag teilnehmen, wenn ich irgendwie hin komm. Aber beim nächsten Mal muss ich wieder mehr aufpassen, nicht einfach von der Volkshetzerei mitgeschwemmt zu werden.

Alina

Ach ja: Sollte sich der eine oder andere jetzt überlegen, auch zu demonstrieren: Am Samstag finden in vielen Städten in ganz Europa Demos statt, eine Übersicht über die Anti-Acta-Demonstrationen haben ich hier verlinkt.

Mal wieder Veitstanz

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

Freitag war wieder Veitstanz im Culteum und ich hab’s endlich wieder hin geschafft. Cooler Weise nicht allein, der Biertige war mit von der Party, wie dieses Bild, zu finden auf www.derkleinegoth.de, beweist. Außerdem brauchte er eine Freundin von sich mit und ein weiterer Freund von den Beiden stieß später dazu. Dieser fiel mir schon vor zwei Wochen im R[h]einschwarz auf, dort hatte er einen auffälligen weißen Anzug an und auch die Kugel, die er, wenn er nicht tanzte, ständig über seine Arme rollen ließ, fiel auf.

Die Musik war wie schon vor zwei Monaten absolut spitze und wieder verschwand ich eigentlich nur von der Tanzfläche, um zu verschnaufen. Allerdings war dies nicht das einzige, was dieses Mal genial war:

Ich bin angebaggert worden. Von einem Typen, von dem ich denke, dass er wahrscheinlich hetero ist. Der nicht allzu betrunken war, weshalb ich denke, dass er mich wirklich für genetisch weiblich hielt. Das bedeutet mir viel, denn es zeigt, dass mein Passing funktioniert. 🙂

Außerdem hat der Fakt, dass er sich nicht hat volllaufen lassen, den Vorteil, dass er durchgängig freundlich bliebt und sich nicht unangenehm angenähert hat – Es ist bei einem netten Gespräch geblieben.

Gehen lassen wollte er mich dennoch am Liebesten nicht, als ich mich gegen 3:00 verabschiedete, da ich Samstag morgen noch DSA spielen wollte. Aber da wir im Gespräch festgestellt haben, dass wir eigentlich beide recht regelmäßig im Culteum sind (bzw. in meinem Fall sein werde), war es für ihn dann okay.

Besonders seltsam war es für mich, dass er mich, als “Herr Mannelig” lief, während ich mich leider erstmal erholen musste, frage, ob es für mich okay sei, wenn er tanzen gehe. Natürlich war es das für mich. Irgendwie war es aber sowieso insgesamt seltsam, von dem Geschlecht angebaggert zu werden, von dem ich nicht sicher weiß, ob ich mir eine Beziehung oder ähnliches mit ihm vorstellen kann.

Sollte ich dem Herrn, dessen Namen ich bisher nicht kenne, das nächste Mal im Culteum wieder begegnen, werde ich ihm aber auf jeden Fall mitteilen, dass ich auf biologischer Ebene nicht das bin, wofür er mich hält. Alles andere fände ich ziemlich unfair.

Alina

R[h]einschwarz, die Erste

Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber letzten Samstag war ich mit einer guten Freundin endlich wieder im Culteum.  Diesmal nicht zum Veitstanz, sondern zum so genannten R[h]einschwarz. Vorher waren wir gemeinsam Werwölfe von Düsterwald spielen. Wer das Spiel nicht kennt, sollte es sich unbedingt mal ansehen!

Dass das Culteum klasse ist, brauche ich, denk ich mal, nicht wiederholen. Musikalisch hat mir das R[h]einschwarz sehr zugesagt und mich doch ziemlich an die Goth-Nights im Ela Ela in Schleswig erinnert. Was mich dran erinnert, dass ich es unbedingt irgendwann einrichten sollte, dass ich dazu passend im Norden bin… Mal sehen, wann das was wird.

Außer meiner guten Freundin waren noch zwei weitere Bekannte von ihr mit. Vom dem einen hab ich aber nicht viel mitbekommen, da er den Großteil der Zeit an der Bar war. Mit der anderen habe ich mich aber in einer Tanz-Pause gut unterhalten.

Irgendwann um 2:00 oder so machten wir dann Feierabend. Meine Freundin rief ihren Freund an, dass sie sich auf den Heimweg machte und bat ihn noch gefüllte Paprika zu machen, ich wurde zum Essen eingeladen, fuhr also noch mit zu den Beiden. Die Paprika war genialst und ich hab jetzt ein schlechtes Gewissen, da ich jetzt zum dritten Mal auf ihre Kosten gegessen hab, aber selbst noch nicht die Gelegenheit hatte, die Beiden zu bekochen. Naja, ich werd’s nachholen.

Nach dem Essen führ ich dann um kurz nach 4:00 mit einer Bahn und dürfte gegen 5:40 zu Hause gewesen sein. Mein Heimweg führte mich am Culteum vorbei, aus dem noch immer vereinzelt Leute kamen.

Zu Hause angekommen viel ich dann einfach ins Bett 😉

Zum Abschluss dieses Beitrags ein wenig Foreshadowing: Ich will in Kürze noch einmal über meine Namen und vor Allem den Umgang mit diesen Bloggen, da immer wieder Fragen auftauchen. Solltet einer meiner lieben Leser diesbezüglich noch Fragen haben: Jetzt ist der Zeitpunkt sie zu stellen 😉

Alina

Ein toller Chatschnipsel

Gestern Abend, oder besser gesagt: Gestern Nacht schrieb ich noch ein wenig im Chat mit der Gewandeten. Dabei kam es gegen Ende zu folgender Konversation:

Sie: Wärst du eigentlich gerade mit alina oder mit xxxxxxx anzusprechen?
Oder ist das egal

Ich: online ist es prinzipell egal, da man mich dann ja nicht sehen kann. kann da ja nicht verlangen, dass man errät, als wer ich gerade auftrete *g* aber ich bin gerade alina, wenn du das wissen wolltest 😉

Sie: letzteres.
Gute Nacht, Alina. Ich muss leider morgen früh raus und gestern wurde viel zu spät

Ich hätte vor Freude beinah geweint. Ich weiß, dass ich in meinem gesamten Freundeskreis als Alina akzeptiert bin, dennoch ist so etwas für mich wirklich berührend, denn es zeigt mir, wie wichtig es nicht nur mir, sondern auch anderen Leuten ist, dass ich mich wohl fühle.

Alina

Ein Forentreffen jagt das nächste

Halli, Hallo, liebe Leute und erst mal ein frohes neues Jahr! Ich hoffe ihr hattet einen ähnlich tollen Start ins neue Jahr wie ich. Wie ihr wahrscheinlich gemerkt habt, bin ich vor lauter tollen Dingen gar nicht zum Bloggen gekommen 😉

Was also kann es sein, dass mich vom Bloggen abgehalten hat? Forentreffen!

Ich habe ja bereits letztes Jahr einige Mal davon berichtet, dass es für mich am 26ten nach Bremen auf ein recht großes Forentreffen mit vielen tollen Dingen und noch mehr tollen Menschen, auf die ich gleich noch einmal eingehen werde. Denn vor dem Treffen fand am 26sten Abends am Pier 2 in Bremen die Eisheilige Nacht von Subway to Sally statt. Vorbands waren in chronologischer Reihenfolge Feuerschwanz, Tanzwut und Fiddlers Green. Das war eine Party, die ihresgleichen sucht. Was mir aber noch viel länger als das Konzert an sich im Gedächtnis bleiben wird, war der Türsteher, der mich in die andere Schlange schicken wollte, da die Reihen nach Geschlecht getrennt waren. Ähnelte ein wenig der Situation damals auf dem M’era Luna, nur das ich diesmal den Türsteher nicht nur verwirrt sonder aufs Glatteis geführt habe 🙂

Wie gesagt, dass Konzert an sich war auch genialst. Die Gewandete, der Schwertbesitzer, der Biertige, der Schweizer und ich dort gemeinsam und trafen zwischendurch sogar eine weitere uns bekannte Frau, eine ehemalige Orga des Treffens. Ich bin bis heute nicht sicher, ob sie realisierte, dass ich als Frau da war, jedenfalls sprach sie mich nur auf meine Schleife im Haar an. So langsam wird die Schleife wohl mein Markenzeichen, wenn ich Alina bin 😉

Am nächsten Tag dann begann das Treffen. Ich verbrachte fast den ganzen Tag im Eingangsbereich des Gebäudes auf einer Couch und konnte so alle ankommenden Leute direkt begrüßen. Es ist schön, wenn man von ins Gesamt 80 Besuchern ca. 40 Leute als Freunde und weitere 20 als gute Bekannte bezeichnen kann. Leute, die ich nicht mochte, waren die Ausnahme.

Außerdem durfte ich feststellen, dass sich niemand daran störte, dass ich als Alina dort war. Einige Leute sprachen mich drauf an, aber die meisten nahmen es einfach hin. Gut, viele Leute wussten es ja auch schon vorher, trotzdem freute ich mich sehr, dass es niemanden störte und ich sogar recht oft als Alina angesprochen wurde statt mit meinem männlichen Namen. Klar, mein Nickname wurde noch häufiger benutzt, weil er die Nameswahl deutlich erleichtert und einige Leute dort bis heute nur meinen Nick kennen, aber dass Alina doch so oft verwendet wurde, freute mich sehr 🙂

Neben zwei epischen Rollenspielrunden und etwas Musikunterricht gehörte zu meinen persönlichen Highlights des Treffens das Konzert eines Österreichers, den ich einen meiner besten Freunde nenne. Letztes Jahr stand ich für vier Songs mit ihm gemeinsam auf der Bühne, dieses Mal wollte ich eigentlich gar nicht, war dann spontan zu einer ungeplanten Zugabe doch mit auf der Bühne. Außerdem unterstützt wurde er für einige Songs von zwei Backgroundsängern.

Natürlich blieb keine Zeit mit allen tollen Leuten so viel zu unternehmen, wie ich gern wollte, ins Besondere ein anderer Trans*, der dort war, hat von meiner Zeit blöderweise diesmal fast gar nichts abbekommen… Ganz großes Sorry dafür! Wir holen das noch nach, versprochen! (Darf ich jetzt eigentlich hier deinen Namen nennen oder nicht? Bin mir echt nicht sicher, wie sehr du dich nun geoutet hast/outen willst ^^”)

Die letzte Nacht habe ich dann zusammen mit dem Österreicher und seiner Backgroundsängerin durch gemacht und ihnen die wunderbare Welt von Minecraft näher gebracht. Anschließend ging es dann nach Hause, ich hatte dafür sogar noch einen Autofahrer gefunden, der mich bis vor die Haustür fuhr. Ich verschlief dann erst einmal einen halben Tag, war abends zu nichts zu gebrauchen, ging wieder schlafen und hatte am nächsten Tag Magen-und-Darm-Beschwerden -.- Glücklicherweise legten die sich auch schnell wieder, so dass ich einen weiteren Tag später, am 5.1., auf ein weiteres Forentreffen konnte, allerdings war dieses Treffen das eines anderen Forums, in dem ich erst seit kurzem aktiv bin.

Die Anreise, die in 1,5 Stunden hätte bewältigt werden können, dauerte dann bald 5 Stunden wegen vielen uneinplanbaren Komplikationen und einigen Planungsfehlern, die ein Kumpel aus meiner Lerngruppe und ich machten. Trotzdem war der Abend ein sehr schöner und es freut mich, auch in dem Forum zu einigen Nicknames jetzt Gesichter zu haben. Auch Abseits vom Munchkin und Promiraten war es angenehm albern. Ich mag das. Sehr.

Nach dem ich Gestern dann nochmal prokrastinierte, habe ich heute dann mein Programmieren-Übungsblatt bewältigt und sitze jetzt an den letzten Zeilen dieses Blogeintrags. Heute Abend dann werde ich bei ein paar guten Bekannten Kürbissuppe essen und freu mich drauf.

Mal schauen, ob ich’s ab sofort schaffe, etwa einmal die Woche zu bloggen. Steinigt mich aber nicht, wenn es nicht klappt, ich verspreche nichts! 😉

Alina

Teamouting: Check!

So. Die Mail ist raus, vor dem Kernteam habe ich mich nun geoutet, ebenso vor den Orgas und einigen weiteren Leuten, die ich auf der Veranstaltung treffen werde. Erste Reaktionen: Durchweg positiv und innerhalb von wenigen Minuten da. Bin gerade erstaunt, wie schnell die geantwortet haben 😉

Eine der Reaktionen war die eines der Orgas. Sinngemäß lautete sie: Cool, dass du damit jetzt offen umgehen möchtest und ich kann mir keinen besseren Ort als dieses Treffen vorstellen. Und wenn du wieder erwarten doch Probleme damit hast: Meld dich bei uns Orgas!

Ich find das toll. 🙂 Zwar hatte ich selbst mir bisher keinen Kopf gemacht, was bei Problemen ist, da ich mit keinen rechne, aber den Rückhalt der Orgaschaft zu haben ist wirklich etwas tolles 🙂

Ich freu mich gerade sehr aufs Treffen. So viele tolle Leute hat man selten auf einem Haufen.

Ich schreib gerade schon seit einer Stunde an diesem Post, da ich ständig wieder Antworten auf mein Outing bekomme. Bisher bekam ich 3 mal: “Hey, cool, dass du so offen damit umgehen willst” und einmal “Hmm… okay. Wird seltsam für mich, aber lass dich davon nicht aufhalten”. Da ich letzteres nicht als positive Rückmeldung bezeichnen will, sag ich einfach mal, dass ich nur nicht-negative Rückmeldungen bekommen habe. (Ja, bei der Formulierung “nicht-negativ” lässt der Mathe-Anteil des Studiums grüßen 😉 )

So, leider wird dieser Post nun etwas kürzer als geplant, dafür sind in nächster Zeit einige längere Einträge geplant über Themen, die nicht meinen Alltag betreffen, sondern allgemeinere Themen sind. Lasst euch überraschen, ich hoffe, es wird interessant 😉

Alina

Weihnachtsmarkt mit Eltern

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

Sooo, ich bin heil im Norden angekommen und tatsächlich als Alina Zug gefahren. Hielt ich das für einen großen Schritt, so habe ich heute einen für mich noch viel größeren getan.

Vor einigen Monaten hätte ich nie geglaubt, dass ich es mal tun würde, aber ich bin heute das erste Mal als Alina in meinem Heimatdorf unterwegs gewesen. Um genau zu sein war ich mit meinen Eltern auf dem Weihnachtsmarkt. Getroffen haben wir niemanden, den ich kannte. Irgendwie schon schade, da ich gern gesehen hätte, wie Leute, die von Alina nichts wissen, auf sie reagieren, aber vielleicht auch besser so, da mir meine Mutter gestanden hat, dass es für sie noch, verständlicherweise, merkwürdig ist, wenn ich mit ihnen als Alina unterwegs bin. Was mich wieder zu dem Gedanken geführt hat, dass es wirklich schade ist, dass nicht alle Menschen so offen sind, wie meine Freunde.

Das Treffen in Bremen rückt näher und ich habe immer noch kein Outing geschafft, das ich bis dahin schaffen wollte. Tatsächlich ist heute meine Liste derer, vor denen ich mich vorher gerne outen sollte, länger geworden. Eine Freundin schrieb mir ihre Liste mit Leuten von denen sie glaube, dass sie es vorher wissen sollten, und bei vielen musste ich ihr zustimmen. Im Zuge ihrer Nachricht ist mir allerdings auch aufgefallen, dass ich die Gründe für so ein Outing, die ich in einem der letzten Beiträge geschrieben habe, nochmal etwas anders formulieren muss:

Es ist mir nicht grundsätzlich unangenehm, im Mittelpunkt zu stehen. Als Goth falle ich eh oft auch und außerdem stehe ich auch oft im Mittelgrund von Diskussionen (letzteres mag sicher nicht immer positiv sein). Was aber für mich unangenehm ist, ist wenn Leute etwas von mir erwarten und mich drauf ansprechen, warum es anders ist. Das ist im Job so, im Privatleben und ins Besondere auch bzgl. meiner Transidentität. Wenn Leute denke, ich erschiene als Mann, und sich dann nicht mal davon wissen, dass ich eben auch zum Teil Frau bin, und sie deshalb glauben, ihr Bild von mir sei falsch und mich deshalb mit Fragen löchern (oder sich die Fragen zumindest stellen), dass ist mir unangenehm und ich versuche es zu vermeiden, indem ich einige Leute vorwarnen werde.

So, ich soll mich langsam mal auf den Weg machen, meine gute Freundin und den Große besuchen. Bis morgen! 😉

Alina