Bis zum bitteren Ende…

… oder auch: Tetris ist keine Rausschmeißmusik.

Gestern waren Kate, DFYX und ich mal wieder, nach einem gemeinsam zubereiteten Abendessen, im Culteum zum Veitstanz. Wie ich ja schon oft gebloggt habe, war es mal wieder echt genial. Im Culteum haben wir dann noch Michi und zwei seiner Freunde getroffen, deren Namen ich aber leider nicht mehr weiß; sollte einer von euch beide das hier lesen, lasst mich eure Namen wissen 😉

Das beste am diesem Veitstanz war jedoch das Ende: Nicht nur haben wir es zum ersten Mal geschafft, bis zum Ende zu bleiben, nein: Der letzte Song, mit dem uns der DJ raus schmeißen wollte, war Tetris. Statt uns los zu werden, versammelte er damit fast jeden Gast, der noch da war, auf der Tanzfläche.

Nachdem wir heute dann um ca. 12:00 ausgeschlafen hatten und gegen 2:00 auch gesättigt waren, verbrachten wir den Tag gemeinsam in der Stadt und aßen zwischendurch Eis, abends ging es dann erst ins empfehlenswerte Café Bleu, danach ins Sandkorntheater zur letzten Aufführung des Stücks “Sechs Personen suchen einen Autor”. Vielleicht bloggt DFYX ja über den Inhalt des Stücks, sonst mach ich das vielleicht mal gesondert.

Auf dem Heimweg vom Theater ist mir dann etwas kurioses passiert: Ich stieg am Marktplatz aus, um umzusteigen, und wurde dort dann von zwei Mädels, die zu einem Jungesellinnenabschied gehörten, angesprochen, ob ich etwas kaufen wolle. Ich lehnte ab. Einen Moment später traten zwei weitere Mädels aus der Gruppe zu mir und fragten mich das selbe, sie hatten wohl nicht mitbekommen, dass ich schon gefragt worden war. Nachdem ich wieder ablehne, fragte mich eine von beiden, ob ich ein Mann sein. Meine Antwort “biologisch leider schon, gefühlt nicht” führte dann zur neuen Frage “Also wollen Sie lieber eine Frau sein?” (keine Ahnung, was der einfiel, mich zu siezen, ich hab die Mädels schließlich die ganze Zeit geduzt 😉 ) Ich antwortete, dass ich nicht Frau sein will, sondern es bin, fragte noch, woran sie bemerkte hätte, dass ich trans bin, worauf sie aber keine rechte Antwort wusste. Der Gesamteindruck hat mich wohl verraten und im Stillen tippe ich weiterhin auf meine Stimme als Hauptindikator, mich nicht für eine Frau mit markantem Körperbau zu halten.

Eine andere aus der Gruppe, die sich in der Zwischenzeit um mich versammelt hatte, meinte noch, dass es zwar sehr direkt sein, aber sie meine Brüste “voll realistisch” fände, da hielt neben uns aber meine Bahn und ich musste weiter. Mir wurde noch von zweien die Hand geschüttelt, eine davon gab mir sogar einen Handkuss und im Weggehen bekam ich noch mit, dass sie wohl cool fanden, wie locker ich damit umgehe, trans zu sein. Allgemein war die Gruppe alles andere als Ablehnen, sondern nur neugierig. Ich gehörte bisher selbst zu den Leuten, die oft genug behaupten, die Gesellschaft sei schlecht, aber ich denke, nach diesem Zusammentreffen muss ich diese Ansicht definitiv überdenken und revidieren.

Auch wenn die Gruppe mich, als ich gestanden habe, biologisch männlich zu sein, nicht wie eine normale Frau behandelt, sondern mich überfeminisiert (siehe Handkuss), aber sie sind auf mich zukommen und haben mich so behandelt, wie sie glaubten, dass ich behandelt werden wollen würde. Jetzt noch das Bild, dass die Medien von Transgendern vermitteln, aus den Köpfen der Menschen löschen, dann hätte die Gruppe mein Leben einfach nur cool gefunden, aber mich als Frau die ich bin – nämlich letzten Endes so normal oder besonders, wie es jede andere Frau auf ihre Art und Weise auch ist – behandelt. War jedenfalls eine sehr schöne Begegnung.

Spieglein, Spieglein, die Zweite

Huch, wo ist denn wieder die Zeit hin? Zwar hab ich meinen Rhythmus noch nicht wieder verlassen, aber trotzdem bin ich diese Woche wieder spät dran mit bloggen. Dafür hab ich aber eine neue Erkenntnis über die ich bloggen kann.

Wer mich schon einige Jahre kennt, der weiß, dass ich mich eigentlich nie sonderlich um mein Äußeres gekümmert habe. Ich fand mich nie schön, aber es war mir eigentlich auch egal. Ich hatte einfach keine Freude daran, mich aufzuhübschen – weder an der Tätigkeit an sich noch am Ergebnis. Das hat sich mittlerweile geändert. Mir ist in letzter Zeit mehrfach aufgefallen, dass ich vorm Spiegel stand und dachte: “Ich mag, was ich da sehe” – Ein Gedanke, der mir bisher völlig fremd war. Sicher, aufhübschen tu ich mich immer noch nicht wirklich täglich, dass ist mir zu aufwändig, aber wesentlich gepflegter als als Mann bin ich mittlerweile.

Woher der Wandel kam, ist meiner Meinung nach recht eindeutig: Als Mann hab ich mich einfach nie richtig wohl gefühlt, auch wenn mir das damals nicht richtig klar war, weil ich es anderes nicht richtig kannte. Da war es egal, wie gepflegt oder nicht ich war. Jetzt, als Frau, fühle ich mich aber wohl in meiner Haut, pflege daher mein Äußeres mehr und hab Spaß daran, mich zu schminken, frisieren, Nägel zu lackieren und derlei mehr. Diese Erklärung gibt für mich am meisten Sinn.

Apropos Sinn: In diesem Sinne verabschiede ich mich nämlich für heute auch schon wieder 😉

Alina

Captcha

Eine kleine Ankündigung:

Da ich seit gestern ein extrem hohes Spamaufkommen (>40 Spamkommentare pro Tag), habe ich mich entschieden ein Captcha-Plugin zu installieren. Damit ist es für nicht-registrierten Besuchern ab sofort nötig eine kleine Aufgabe zu lösen, bevor sie einen Kommentar veröffentlichen können.

Ich finde es zwar Schade, dass ich zu dieser Maßnahme greifen muss, aber hey, ich nehm’s als Kompliment, dass ich für die Spambots wichtig genug bin, besucht zu werden 😉

Alina

Hildesheim CT

Mal wieder ein Beitrag, mit dem ich spät dran bin, denn das im Titel des Eintrags erwähnte Hildesheim-CT endete bereits Montag.

Das CT war ursprünglich gar nicht als ein solches gedacht; Eigentlich wollten DFYX und ich nur Kate besuchen, um mit ihr auf den Hildesheimer Mittelaltermarkt zu gehen. Da sich uns dann aber Ronja anschloss und Eve sowieso im selben Wohnheim wie Kate wohnt, haben wir fünf entschieden, dass fünf Leute genügen, um das Treffen ein CT zu nennen 😉

Für DFYX und mich begann das ganze am Freitag Mittag, als wir uns in der Mensa trafen, um anschließend zu mir zu gehen, um seine Reisesachen bei mir zu lagern. Anschließend gingen wir noch gemeinsam einkaufen und danach dann gemeinsam in die Uni zu einem Workshop. Seine Schwerter, die er mit in den Workshop brachte, damit wir anschließend direkt zum Bahnhof konnten, sorgten unter unseren Kommilitonen natürlich für etwas aufsehen. Schließlich ging es dann zum Bahnhof.

Im Zug bekamen wir glücklicherweise auch ohne eine Reservierung zu haben noch Sitzplätze, sogar nebeneinander, und begannen dann gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten, das DFYX begonnen hatte: Einer Engine für Textadventures! (Textadventures sind Videospiele, die nur aus Text bestehen; selbst die Steuerung funktioniert mit Text-Eingaben. Eine Engine ist quasi das Grundgerüst; Der Teil des Spiel, der nur für die Verarbeitung von Befehlen zuständig ist, aber für verschiedene Spiele genutzt werden kann)

Als wir nachts und mit Verspätung in Hildesheim ankamen, erwischten wir nur noch knapp unseren Bus – Kate, von der wir nicht wussten, dass sie am Bahnhof auf uns gewartet hatte, verpasste diesen unglücklicherweise. Als wir drei endlich im Wohnheim angekommen waren, aßen wir erst einmal gemeinsam Abendessen, bereiteten Pizzateig für den nächsten Tag vor und gingen dann auch schon schlafen.

Am Samstag morgen gegen 7:00 kam dann Ronja auch an. Da ich bei Eve im Zimmer schlief, während Ronja zu DFYX und Kate ging, traf ich sie erst, als wir uns gegen 9:00 oder so aufstanden. Das Mittagessen des Tages war dann die besagte Pizza, nach dem Essen ging es auf den Markt.

Der Markt selbst war ziemlich groß und ziemlich cool, aber leider wurde er im Verlauf des Tages auch ziemlich kalt und ziemlich nass – Nachdem ich den ersten eiskalten Wassertropfen in den Nacken bekommen habe, wurde mir auch vom warmen Met nicht mehr warm.

Während ich mir selbst auf dem Markt nur etwas zu Essen und einen neuen Ring gönnte, gönnte sich Kate ein Sax – ein Kurzschwert ohne Parierstange. Zwar ist es derzeit noch nicht ganz schaukampftauglich, da es eine nicht-abgerundete Spitze besitzt, dies wird aber demnächst geändert, die Spitze wird wohl abgeflext.

Gegen 18:00 verließ ich dann mit Eve den Markt, da ich leider nicht mit dem kalten Regen gerechnet hatte und daher nur noch am frieren war. Eve wollte sich eigentlich nur umziehen und anschließend wieder zu den anderen Stoßen, blieb dann aber aufgrund von Nachbeben einer Erkrankung (ich denke, es dürfte eine Erkältung oder Grippe gewesen sein) doch lieber zu Hause und schlief. Während sie schlief, arbeitete ich am Textadventure weiter, bis gegen 0:30 der Rest der Gruppe nach Hause kam und wir noch einmal gemeinsam einen Happen aßen.

Sonntag dann war ausschlafen dran. Da wir aber alle nicht richtig wach wurden, kuschelt wir uns aufs Sofa – wer konnte, der durfte auch zeichnen.

Gut, vom Zeichnen sieht man auf diesem Bild nicht viel, aber der Rest der Truppe hat diverses gezeichnet – vor allem Pokemon. Als langsam wieder Appetit aufkam, zauberte uns Kate Vanille-Pudding und Zitronencreme, später für sie und mich  – der Rest hatte noch keinen  Hunger – gebratene Nudeln:

Irgendwann schafften wir es dann auch noch raus, um ein wenig Schaukampftraining zu betreiben. Ich stellte mal wieder fest, dass ich mir bald mal einen eigenen Anderthalbhänder zulegen sollte. Als es anfing sich einzuregnen, brachen wir allerdings ab.

Wieder drinnen schnappte ich mir Eves Gitarre und begann darauf zu üben. Ich selbst hab leider noch keine Gitarre (noch so eine Sache, die ich mir unbedingt mal kaufen will), hab aber hier und da mal ein bisschen was gezeigt bekommen, was ich dann immer wieder übe, wenn es mir möglich ist. Irgendwann gab es dann ein asiatisches Reis-Hühnchen-Gericht als Abendessen, anschließend schauten wir noch Inglorious Bastards und gingen dann zu Bett.

Am nächsten morgen um 10:30 sollte DFYX’ und mein Zug gehen, daher ging mein Wecker um 8:00 – genug Zeit zum Packen und Frühstücken.

Leider hatten wir auf der Rückfahrt weniger Glück, denn einen Sitzplatz bekamen wir diesmal nicht. So suchten wir uns einen ruhigen Platz auf dem Gang und setzten uns einfach auf den Boden, bis wir endlich in Karlsruhe waren.

Alles in Allem war das Wochenende ziemlich genial. Wenn beim nächsten Mal mein Schatz dabei ist, ist’s perfekt!

Alina

Nachtrag: Mitlerweile hat auch DFYX über das CT gebloggt.

Neuigkeiten

Jop, ich bin mal wieder aus meinem Wochenrhythmus raus geraten. Natürlich hab ich dafür wieder eine Ausrede parat: Besuche bei meiner Freundin an den letzten zwei Wochenenden und unter der Woche relativ viel Unikram. Fügt man eine Prise “Ich will aber lieber mit meinem Schatz skypen, statt zu bloggen” hinzu, hat man die Mischung, die bis gerade verhindert hat, dass ich mal wieder ein Lebenszeichen von mir gegeben habe.

Was also gibt es neues?

Seit dem Transtalk hat sich bzgl. meiner Transidentität nicht viel getan. Ich habe mir allerdings bis Ende nächster Woche eine Deadline gesetzt, um bis dahin herauszufinden, welche Leute ich davon überzeugen muss, dass ich nicht Paranoid, Schizophren oder sonstwie psychisch krack bin, damit ich irgendwann Hormone bekommen und meinen Namen und Personenstand (das Geschlecht laut Pass) ändern kann und bei diesen Termine abzumachen.

Uni kommt langsam ins Rollen. Die ersten Übungsblätter sind abgegeben, die Lerngruppe hat ein neues Mitglied gewonnen (für Lineare Algebra wird Cappu nämliches dieses Semester mit uns zusammen lernen, da wir alle Ende des Semesters die zugehörige Klausur schreiben werden) und die Vorlesungen liegen einfach klasse – Freitags hab ich nur einen Termin, den ich freiwillig mache und der eigentlich nicht vorgesehen ist.

Auch privat läuft alles rund. Wie im ersten Absatz schon nebenher erwähnt, bin ich nicht mehr solo, sondern habe wieder eine Freundin. Zwar ist es wieder eine Fernbeziehung, aber die Strecke Nürnberg – Karlsruhe ist alle 2 Wochen durchaus machbar – sowohl zeitlich, als auch finanziell. Auch mit ihrer Familie verstehe ich mich super und sie haben kein Problem damit, dass ich transsexuell bin. Und meine Freundin sowieso nicht 🙂 <3

So, genug für heute.

Alina

Transtalk und eine Nachricht an mich

Heute war ich auf meinem ersten und voraussichtlich letzten Transtalk. Warum voraussichtlich letzten? Nun, weil ich mit der Gruppe nicht richtig warm wurde. Einiges, was dort gesagt wurde, kann ich nachvollziehen, aber leider passte vieles nicht in meine Weltanschauung und ich konnte von den Kommentaren nichts mitnehmen. Dies lag wahrscheinlich vor Allem am Altersunterschied, da das Durchschnittsalter rund doppelt so hoch war, wie meines. Für mich fühlte es sich daher eher wie eine Geschichtsstunde an, als wie etwas, das für meinen Alltag relevant wäre.

Dafür hat sich Ende letzter Woche etwas Tolles ereignet: Ich postete in einem Forum, in dem ich schon seit einigen Jahren aktiv bin, ein Bild von hier – zum ersten Mal als Frau. Ich schrieb unter das Foto, dass Leute, die vom Bild verwirrt seien, mir schreiben sollten. Ich bekam tatsächlich eine Nachricht, und zwar von einem User, mit dem ich bis Dato kaum etwas zu tun hatte. Da er mir auf Rückfrage erlaubte, Ausschnitte aus seiner Nachricht hier zu zitieren, möchte ich davon Gebrauch machen und euch im Wortlaut zeigen, was er mir schrieb:

Dein Bild im Fotothread und dein großartig geschriebenes (geschriebener?) Blog haben jetzt aber unausweichlich gemacht, dass ich dir hier mal einige Worte schreibe:
Du bist unglaublich motivierend. Dein Mut, deiner inneren Stimme zu folgen, deine Träume im Leben zu verwirklichen, inspiriert mich total und gibt mir auch eine tief positive innere Haltung.
Das Leben wird dich mit jeden Tag dafür belohnen, Entscheidungen zu treffen, die deiner inneren Stimme folgen.
Meine vollste Unterstützung auf deinem mutigen weiteren Weg!

Ich habe mich sehr, sehr, sehr über diese Nachricht gefreut, da der Absender der Nachricht bisher nichts mit Transidentität zu tun hatte und mir damit gezeigt hat, dass ich mit meinem Blog auch Leute erreiche, die dem Thema eigentlich fremd sind. Das wiederum motiviert mich nämlich sehr. In sofern auch an dieser Stelle noch einmal Danke, dass du mir einfach so offen und ehrlich geschrieben hast!

Alina

Das Niveau, Saltatio Mortis und die Aftershowparty

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

Am Freitag Abend spielten Saltatio Mortis mit dem Niveau als Vorband im Substage hier in Karlsruhe. Aber der tolle Teil des Tages begann bereits um einiges früher und dauert auch länger an.

Bereits Nachmittags traf ich mich mit Kate und DFYX in seinem Heimatort, etwas außerhalb von Karlsruhe, um dort gemeinsam zum Asiaten zum Essen zu gehen. Darauf hatte ich mich auch schon länger gefreut, endlich mal wieder ein asiatisches Buffet! <3

Anschließend fuhren wir zu mir um noch gemeinsam die DVD zum Saltatio Mortis Auftritt auf dem M’era Luna 2008 (?) anzusehen. Ich durfte – zum zweiten Mal – feststellen, dass die Boxen meines Laptops nicht ansatzweise so gut klingen, wie externe Boxen (die ich nicht besitze) oder mein Headset (mit dem wir nicht alle hätten hören können). Nachdem die DVD vorbei war, machten wir uns langsam aber sicher auf gen Substage.

Nachdem wir im Substage ankamen und Kate und ich unsere Mäntel abgegeben haben, suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen, nicht all zu weit von der Bühne entfernt, um die Vorband zu genießen. Bis dato hatte ich noch nie etwas vom Niveau gehört (zumindest nicht von der Band 😉 ) und wusste nur von DFYX und Kate, dass die Bardenformation wohl ziemlich gut sein sollten. Diese Meinung kann ich mittlerweile teilen.

Das Niveau ist eine sehr humorvolle Band, die die ganze Zeit auf der Bühne am rumalbern ist. Ich glaube auch, dass das meiste davon nicht geplant ist, sondern improvisiert. Die Reaktionen waren einfach zu spontan und teils aufs Publikum bezogen, um geplant zu sein. Ins Besondere der Improvisierte Song “Zurück in den Untergrund”, bei dem sich die Band eine Tonart (C-Dur), ein Genre (“GZSZ” – “Das ist doch kein Genre! Aber gut, dann mach wir so’n Schlager-Kram, wie die für ihr Intro!”) und eben den Songnamen geben ließen und einfach drauf los spielten, beweist, dass die Jungs verdammt spontan sind.

Anschließend dann spielten auf die Spielleut’ von Saltatio Mortis. Ein Heidenspaß, wie ich es erwartet hatte.  Zwar verlor ich im Getümmel (es dürfte bei der Wall of Death – übrigens meiner ersten – passiert sein) Kate und DFYX, aber fand sie im Anschluss ans Konzert leicht wieder. Ein wenig schade war, dass das Publikum meiner Meinung nach wenig Motiviert war – in Saltatio Mortis Heimatstadt eine doppelte Enttäuschung. Nichts desto trotz hatte ich viel Spaß.

Nach dem Konzert machen sich Kate, DFYX und jemand, den die beiden schon auf dem Konzert kennen gelernt hatten, auf zur Aftershow-Party. Praktisch war, dass er im Gespräch fallen ließ, dass er aus der Nähe von DFYX käme und auf Nachfrage anbot, die beiden mit zu nehmen, so dass ich mein Bett für mich haben würde. (Ja, ich überlasse den beiden mein Bett, wenn sie bei mir übernachten, da die Alternative eine schmale Isomatte ist, auf die ich zwar allein gut rauf pass, aber die beiden gemeinsam niemals.)

Auf der After-Show-Party im Culteum angekommen, stürmte ich dann auch direkt die Tanzfläche. Wie erwartet lief mal wieder fast durchgängig Musik, zu der ich unglaublich gern Tanze: Mittelalterrock! <3 Naja, offiziell handelte es sich ja auch nebenbei noch um einen Veitstanz, von daher war diese Musik zu erwarten.

Cool war, dass ich jenen Herrn wiedertraf, der vor einigen Monaten mit mir geflirtet hat. Wir suchten uns zwischenzeitig mit je einem Glas Met bewaffnet eine Ecke, in der man sich endlich mal richtig unterhalten konnte und tauschten endlich auch Namen aus. Außerdem ergab sich glücklicherweise von selbst eine Überleitung, mit der ich darauf zu sprechen kommen konnte, dass ich transsexuell bin. Hätte es diese zufällige Überleitung nicht gegeben, so hätte ich mir eine Suchen müssen, denn ich wollte ihm nicht vorenthalten, wen er angeflirtet hat. Seine Reaktion war ein überraschtes “Man sieht dir gar nicht an, dass du mal ein Mann warst!” – Das beste Kompliment, das man mir machen kann und in der Situation, in der wir uns befanden dazu noch sehr glaubhaft.

Der Abend endete dann für mich gegen 3:30, nachdem Kate, DFYX und ihre neue Bekanntschaft noch kurz mit zu mir waren, um die Rucksäcke der beiden einzusammeln. Vor 4:00 habe ich aber kein Auge zubekommen, ich hatte mich ja eigentlich gerade erst warm getanzt. Da mein Wecker aber am nächsten Tag um 9:00 ging, damit ich rechtzeitig zur Arbeit kam, war die Nacht auch so schon kurz genug.

Alles in Allem aber mal wieder ein genialer Abend. Nicht zuletzt, da sich sogar einige Mitglieder von Saltatio Mortis an mein unterschriebenes Übungsblatt erinnerten.

Alina

Nachtrag: Es gibt auch einen Eintrag zu dem Abend auf DFYX’ Blog.

Spieglein, Spieglein

Ja, ich weiß, dass ich meinen “Ein Beitrag pro Woche”-Rythmus gebrochen habe und ich kann zu meiner Verteidigung nur sagen, dass es nur ein Thema gab, über dass ich hätte bloggen können – nur hatte ich darauf keine Lust.

Dafür hier aber eine Erkenntnis, die mir heute morgen beim Schminken kam: Ich sehe im Spiegel keinen Mann mehr. Sicher, wenn ich ihn suche, ist er sofort da, aber wenn ich in den Spiegel blicke, mich erkenne und nicht weiter drüber nachdenke, nehme ich mich als Frau wahr.

Es ist noch nicht allzu lange her, dass das anders war und ich hab mich jedes Mal drüber geärgert. Tatsächlich vermute ich, dass diese Änderung psychologisch keine geringe Bedeutung hat – jedenfalls weiß ich, dass in der Psychologie das Selbsterkennen im Spiegel ein deutliches Indiz für Persönlichkeitsentwicklung und Begreifen darstellt. Ich würde daher vermuten, das mein als-Frau-erkennen dafür spricht, dass ich tatsächlich innerlich darauf eingestellt bin, mich als Frau wahrzunehmen.

Für einen Außenstehenden mag das jetzt so klingen, als wäre ich erst jetzt “wirklich Transsexuell” oder so, aber wenn man sich jahrelang daran gewöhnt, sich als Mann zu sehen, ist es kein Schalter, den man umlegen kann, wenn man feststellt, dass diese Selbstwahrnehmung falsch ist. Ich halte es daher für recht normal, dass ich mich, obwohl ich mich selbst als Frau sehen wollte und als Frau gesehen werden wollte, trotzdem noch nicht intuitiv als Frau wahrgenommen habe. Dass ich mich jetzt intuitiv als Frau wahrnehme ist einfach nur ein weiterer Schritt in meiner Entwicklung, der, so heimlich er auch aufgetaucht ist, doch ein ziemlich wichtiger und großer Schritt ist.

Ich hoffe, ich hab jetzt nicht zu wirr geschrieben. Das Thema ist schwer zu beschreiben, da es sich nicht auf einer greifbaren, rationalen Ebene abspielt, sondern auf einer komplexen, emotionalen Ebene. Ich hoffe einfach mal, dass man meinen Gedanken trotzdem folgen kann. Wenn nicht, scheut euch nicht, nochmal nachzufragen. 🙂

Alina

Besser Spät als Nie: Das Veitstanz CT

Ich bin damit zwar recht spät dran, muss aber von einem eher spontan auf die Beine gestellten “Forentreffen” (auch Community-Treffen, kurz: CT) berichten. Man könnte das Treffen als kleinen Bruder des Treffens in Bremen bezeichnen. Es werden im folgenden einige Namen fallen, die bisher nicht gefallen sind, stört euch da nicht zu sehr dran.

Anlass war eigentlich das Kate, bisher die Gewandete genannt, mal wieder DFYX, den Schwertbesitzer und ihren Freund, besucht hat und wir drei wieder gemeinsam tanzen gehen wollten. Als ich dann erfuhr, dass Muriel, die ich von Bremer Treffen recht gut kannte, auch zufällig in der Stadt war (und ist), frage ich sie und ihren Freund Jan, ob sie nicht auch mitkommen wollten. Zwar haben wir uns schon am Tag vorher getroffen, haben uns vorhin nochmal getroffen und treffen uns heute/morgen Nachmittag noch einmal, aber hey! Die Gelegenheit musste doch genutzt werden. Die Beiden stimmten mir zu.

Cappu ließ es sich ähnlich wie Trial, der Biertige, nicht nehmen, auch vorbei zu kommen. Cappu steckte eigentlich in der Klausurenphase, wollte aber die Chance nutzen, Muriel und Jan wieder zu treffen, Trial wohnt in Heidelberg und musste vorm Feiern noch Arbeiten, dennoch schaffte auch er es sogar früher als angekündigt. Alex musste leider Absagen, wird aber beim nächsten Mal sicher dabei sein.

So haben wir also sieben Leute aus einem Forum versammelt, die sich sonst in dieser Konstellation meist nur alles halbe Jahr und in Bremen treffen. Irgendwer stellte fest, dass sogar alle anwesenden selbst im Forum aktiv waren, und nicht nur von irgendwem auf das Bremer CT mitgenommen wurden. Leider haben wir es nicht geschafft, ein Gruppenfoto zu machen, aber dafür gibt es wieder auf der Seite des kleinen Goth Bilder vom Veitstanz; auf diesem hier bin ich neben Kate, Muriel und DFYX zu sehen:

DFYX, Alina, Kate und Muriel

An diesem Abend gab es noch eine Überraschung: Die Mittelalterband Capud Draconis hatten einen kleinen Auftritt, auf dem sie vier oder fünf Lieder spielten. Auch wenn die Idee nett war, hat mir der Auftritt nicht so sehr zugesagt, nicht zuletzt, da die Band die Tanzfläche blockierte 😉

Dafür war der restliche Abend spitze. Ich war zwischenzeitig ohne Pause über eine Stunde tanzen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das überhaupt durchhalte, aber die Musik war einfach zu gut zum Aufhören. Ich bin nicht sicher, wann wir uns dann müde und erschöpft auf den Heimweg machten, aber der Abend war einfach klasse.

Was ich beim nächsten Mal anders machen würde? Schon Nachmittags ein Treffen mit den Leuten ansetzen. Im Culteum selbst war es einfach zu laut für gepflegte Unterhaltungen, wie sie eigentlich zu einen CT dazu gehören. Aber erneut soll das Veitstanz CT sehr gern statt finden. Leute, es war schön mit euch gefeiert zu haben! 🙂

Alina

Nachtrag: Da ich diesen Beitrag schon gestern geschrieben hab, aber erst alle Vorkommenden fragen wollte, ob und wie sie genannt werden wollen, kann ich jetzt noch dazu schreiben, dass Muriel, Jan, Kate, DFYX und ich heute noch bei Trial zu Besuch waren. War ein sehr schöner Tag, wir haben das Brettspiel “Arkham Horror” gespielt, welches ich mir heute endlich selbst gekauft habe. Besonders daran war, dass wir das Spiel, welches im Normalfall 2 bis 4 Stunden dauert, in nur einer halben geschafft haben. Für Kenner des Spiels: Wir hatte das unwahrscheinliche Glück, dass nur Portale in den Wäldern aufgetaucht sind, nicht einmal an einem anderen Ort. Da dort aber von Anfang an ein Portal lag, ging nicht ein neues Portal auf und als wir in der 3ten Runde das Portal schlossen, hatten wir dadurch die Siegbedingung “Alle Portale geschlossen” erfüllt.

Auch die anschließende “Black Stories”-Runde war echt cool und wir hatten eine Menge Spaß. Wie ich schon bezüglich des Veitstanzes sagte: Gerne wieder! 🙂

Sonniges Gemüt

Es wird Sommer. Draußen ist’s warm, die Sonne scheint, die Uhren sind umgestellt, ich bin glücklich. Nicht nur wegen dem Wetter, aber auch.

Seit zwei Tagen habe ich endlich und zum ersten Mal einen Ansprechpartner für meine Transsexualität, eine andere Transsexuelle, die etwa in meinem Alter ist, jedoch schon mit Ärzten, Gutachtern, Homonen und co. Erfahrung hat und mir erlaubt hat, sie mit Fragen zu Löchern.

Sie hat mich überzeugt, nächsten Monat mit ihr zum Transtalk zu gehen, um dort noch ein paar mehr Ansprechpartner zu finden. Bisher fühlte ich mich vom Transtalk nicht angesprochen, wobei ich mich seit der Feststellung, dass ich transsexuell bin, gar nicht mehr damit auseinander gesetzt habe. Vorher war es mir einfach nicht wirklich wichtig, einen Ansprechpartner zu haben bzw. nur deswegen andere Transgender zu suchen. Ich wollte einfach nicht eine Schublade “Trans*” aufmachen, sondern einfach Leute finden, mit denen ich sowieso auf einer Wellenlänge bin und dadurch andere Transgender treffen.

Das hat sich aber, von mir bis vor Kurzem unbemerkt, geändert. Ich brauche jetzt Leute, die sich mit dem, was auf mich zukommt, schon auskennen, mich unterstützen können. Also suche ich jetzt Ansprechpartner und suche mir unter diesen dann diejenigen aus, mit denen ich auf einer Wellenlänge bin.

Es kommen spannende Monate und Jahre auf mich zu, aber zumindest im Moment bleibt mein Gemüt sonnig und ich freu mich auf den Zeitpunkt, an dem ich den mir bevorstehenden Weg hinter mir hab.

Alina