Shopping damals und heute

Über die Jahre hinweg hat sich mein Shopping-Verhalten stark geändert. Diese Feststellung kam mir heute. Und da sich jeder Trans* früher oder später fragt: “Wie komme ich am Besten an Kleidung, Make-Up, Accessoires und den ganzen Rest ran?” möchte ich einfach mal erzählen, wie es sich bei mir entwickelt hat. Dieser Artikel soll aber kein “Shopping-Tutorial” sein, sondern einfach nur aufzeigen, wie ich Dinge gekauft habe und kaufe, die eindeutig zu Alina und nicht zu meinem männlichen Selbst gehören.

Angefangen hat alles damals mit meiner zweiten Freundin. Sie wusste bereits vor der Beziehung, dass ich trans bin, und auch, wenn es ihr der Umgang mit meiner weiblichen Seite nicht unbedingt leicht fiel, bemühte sie sich sehr darum, den Umgang zu lernen und mich so gut es geht zu unterstützen. Dies endete damit, dass wir ein Wochenende planten, an dem ihre Eltern nicht da waren, um mich zum ersten Mal ganz als Alina herzurichten. Dazu gehörte auch der Einkauf für Alina.

Hatte ich vorher nur ein paar wenige Kleidungsstücke meiner Mutter besessen, so kamen meine Freundin und ich dieses Mal mit einer “kompletten” Grundausstattung vom Einkaufen zurück: Einige Röcke, einige Oberteile, Unterwäsche, eine Strumpfhose. Ein paar Schuhe hatte ich mir ein paar Tage vorher auf eBay bestellt. Um Brüste nachzustellen hatten wir Ballon mit Reis gefüllt, die ich bis vor einem halben Jahr immer noch verwendet habe.

Von der damals gekauften Kleidung trage ich heute fast nichts mehr. Nicht, weil es hässlich wäre oder nicht zusammen passt, sondern, weil es nicht meinem Geschmack entspricht. Als wir die Sachen kauften, glaube ich noch, dass Alinas Kleidungsstil sich grundsätzlich von dem meiner männlichen Hälfte unterscheiden würde, was schlicht falsch war. Aber hey: Mittlerweile hab ich gehört, dass andere Trans*, die sich das erste Mal ausleben, meist wie Paradiesvögel aussehen, weil sie die hübschesten Dinge haben wollen und noch kein Auge dafür haben, was zusammen bzw. zu ihnen passt. Glücklicher weise ist mir das ja weitestgehend erspart geblieben.

Es begann die Zeit der eBay-Einkäufe. Da ich mich allein nicht einzukaufen traute, kaufte ich vieles bei eBay. Prinzipiell gut, hat aber den Nachteil, dass ich nichts anprobieren konnte. Da ich meine Kleidungsgrößen bis heute nicht auswendig kenne und ständig alle Größen durcheinander werf (“Hatte ich jetzt Hosengröße 42? Und bei Männergrößen oder Frauengrößen? Oder war das meine Jackengröße?”), endete es damit, dass meine erste Corsage zu groß war. Selbst komplett zugeschnürt saß sie noch locker, was nicht Sinn der Sache ist. Aber mittlerweile hab ich einen Fundus an Klamotten, der groß genug ist, dass ich da kurz nachsehen kann, welche Größe ich brauche, was eBay recht komfortabel macht.

Parallel zur eBay-Phase war ich ein paar Mal mit meiner Sandkastenfreundin shoppen. Sie dabei zu haben, hatte den selben Vorteil, den ich schon mit meiner zweiten Freundin hatte: Ich konnte mich hinter ihr verstecken. Zwischendurch wurde dann gefragt “Meinst du nicht, das wäre was für Alina?” (mal fragte ich, mal sie), am Ende musste ich mich nur noch zur Kasse trauen.

Ein Mal habe ich damals sogar schon Sachen in einem bis auf uns kundenleeren Laden anprobiert. Heute ist das für mich normal, sofern ich als Alina shoppen gehe, damals war ich aber als Mann unterwegs und war noch sehr verschlossen. War für mich ein großer Schritt 😉

Dann kamen die Outings, meine ersten Ausflüge als Alina und schließlich wurde es normal für mich, mich als Alina zu bewegen, wozu auch das Shoppen zählt. eBay nutz ich immer noch oft, aber ich geh auch gerne einfach so bummeln. Gern in Gesellschaft, aber auch mal allein.

Ich hoffe, dass dieser Artikel nicht (zu) oberflächlich ist, sondern der ein- oder andere mit ihm etwas anfangen kann. 😉

Alina

Transgender.at und ein kurzes Update

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

So, heute hab ich endlich die Tickets gen Norden gekauft. In 4 Tagen geht’s schließlich schon los 🙂 Samstag heißt es dann: Morgens DSA, Mittags Abreise, Abends/Nachts endlich ankommen. Das heißt für mich, dass ich hoffe, dass ich eine Steckdose für meinen Laptop im Zug hab, für den Fall, dass ich Pech habe, hätte ich aber endlich mal wieder Zeit zu lesen. Das hab ich viel zu lange nicht.

Ich bin bisher noch nicht dazu gekommen, es zu veröffentlichen, aber ich bin am Freitag in Unverschämt fotografiert worden. Hier ist das Bild. Und wo ich schon dabei bin, kann ich auch endlich mal mein Profil auf Transgender.at verlinken. Dort habe ich auch einen Link auf diesen Blog gesetzt und scheinbar sind von dort schon ein paar Leser hier gelandet, was mich natürlich sehr freut 🙂

Mein Profil dort ist derzeit noch sehr leer, da ich erst seit kurzem das Selbstbewusstsein habe, mich der Öffentlichkeit als Alina zu zeigen. Dies könnte sich aber in Zukunft ändern. Ich werde dann wahrscheinlich immer hier auf dem Blog einen Text zu den Bilder veröffentlichen und die Bilder selbst auf Transgender.at hochladen.

Alina

Weihnachtsstimmung und ein Outing

Hinweis: Dieser Artikel ist veraltet und entspricht nicht mehr meinen aktuellen Ansichten.

Langsam aber sicher beginnt sie mich zu erfüllen: Die Vorfreude auf Weihnachten und die Woche davor. Hatte ich bisher nach gar keine Zeit, in Weihnachtsstimmung zu kommen, so schlich sie sich heute von hinten an und überfiel mich 😉

Diesen Samstag geht’s für mich bereits los, auch wenn nächste Woche eigentlich noch Vorlesungen sind. Da ist es doch echt etwas Gutes, dass wir in den Vorlesungen, Übungen und Tutorien keine Anwesenheitspflicht haben. Einzig ein paar Übungsblätter werde ich wohl im Norden machen müssen und irgendwem meiner Freunde hier zuschicken, damit die das für mich abgeben. Gerade in der höheren Mathematik, in der jetzt der zweite Teil der Übungsblätter mit frischer Punktezählung anfängt, kann ich’s mir nicht unbedingt leisten, kein Blatt abzugeben. Aber auch das werde ich überleben, ich freue mich trotz allem.

Ein guter Freund hat mich für den 23sten zum Shoppen eingeladen, ein anderer guter Freund und ein alter Schulkamerad werden auch dabei sein. Jener erste Freund weiß schon etwas länger von Alina, dem zweiten gegenüber hab ich mich vor ein paar Tagen telefonisch geoutet, da ich mir offen halten will, als Alina shoppen zu gehen. Er war sehr überrascht, aber auch sehr fasziniert davon und wollte die Tage bei Gelegenheit auch mal hier rein schauen.

Den Schulkameraden habe ich nichts gesagt und werd’s auch nicht tun, einfach weil wir nie so eng befreundet waren. Meiner Erfahrung nach ist die Umstellung von meiner männlichen Hälfte auf Alina für Bekannte und Fremde weit leichter als für Freunde, das ist der Grund, warum ich jenen zweiten Freund eingeweiht habe. Ansonsten lebe ich mich mittlerweile derart offen aus, dass ich mich nur noch ungern oute, sondern mich lieber einfach zeige.

Ganz allgemein bin ich aber sehr gespannt, wie offen ich mit Alina im Norden sein werde. Für mich ist es mittlerweile eigentlich kein Problem mehr, aber ich möchte ungern, dass meine Eltern von irgendwelchen intoleranten Leuten dafür bestraft werden, dass ich trans bin oder so. Naja, dass wird sich alles zeigen.

Bis dahin muss ich aber langsam reinhauen, Weihnachtsgeschenke zusammen zu sammeln. Bei vielen Leuten, weiß ich schon, was es wird, bei einigen noch nicht, fertig ist noch kein einziges. Aber das wird auch noch 😉

Alina

Knock Out Festival

Gestern fand das Knock Out Festival hier in Karlsruhe statt, welches ich mit dem Schwertbesitzer zusammen besuchte. Beim Knock Out handelt es sich um ein Powermetal-Festival, dieses Jahr hat ein Ticket für die 6 Bands etwa 50€ gekostet.

Um 16:15 trafen wir uns bei mir, um gegen 17:00, dem Beginn des Festivals, in der Halle zu sein. Die erste Band hatte zwar schon begonnen, Voodoo Circle, aber da uns beide die Band unbekannt war, war dies nicht allzu relevant. Doch ab der zweiten Band wurde das Festival awesome. Zwischendurch noch schnell etwas gegessen, dann ging’s weiter.

Hatte ich vorher noch relativ wenig Musik von Grave Digger gehört, so haben sie mich live schon in der ersten Minute überzeugt: Eines der Bandmitglieder kam, verkleidet als Skelett, Dudelsack spielend auf die Bühne und spielte das Intro des ersten Songs. Mir gefiel dabei sowohl die Verkleidung als auch die Musik schlagartig. Immerhin einen Song der Band kannte ich dann sogar: Rebellion.

Nach kurzer Umbaupause spielten dann Stratovarius, die mir zwar schon einmal empfohlen wurden, jedoch hatte ich sie bis gestern noch nie gehört. Auch ihre Musik gefiel mir sehr gut. Sehr schöner Powermetal, jedoch muss ich zugeben, dass ich mich schon heute an keine Besonderheit der Band erinnern kann. Sie sind nicht schlecht, aber eben auch nichts besonders. Eine Band, die bei mir sehr gern im Hintergrund laufen dürfte, wenn ich gerade mit anderen Dingen beschäftigt bin.

Noch eine Pause, in der wir uns etwas zu trinken gönnten, den schließlich waren wir bereits mehrere Stunden in der Halle. Danach: Dragonforce. Eine der beiden Bands, weshalb ich auf dem Festival war. Die Jungs sind absolut verrückt, aber im positiven Sinne. Sie rühmen sich damit, ihre Musik in einer selbst für Powermetal extrem hohen Geschwindigkeit zu spielen. Bekanntester Song der Band dürfte das durch Rock Band bekannte “Through the Fire and Flames” sein, welches sie natürlich neben vielen anderen alten, aber auch einigen brandneuen, bisher unveröffentlichten, Songs spielten. Alles in Allem war’s eine klasse Party (sowohl die Band auf der Bühne als auch das Publikum vor der Bühne).

Nach einer weiteren Pause trat der “Special Guest” auf. Ein lokaler Radio-Komiker, der mit irgendwelchen, angeblich witzigen, Umfrageergebnissen daher kam. Er war keine fünf Minuten auf der Bühne, da er alles andere als witzig war und nichts als Buh-Rufe erntete.

Gott sei Dank traten direkt im Anschluss Saxon auf, mit denen ich persönlich zwar wenig anfangen kann, die aber die Massen auf ihrer Seite hatten, wodurch die Witzfigur vorher schnell vergessen waren. Saxon hatte ich vor schon einmal auf dem Wacken Open Air gesehen und muss daher sagen: Respekt. Trotz dem hohen Alter, welches die Mitglieder der Band erreicht habe, machen sie noch immer gut Stimmung. Daran hat sich in den letzten 4 (?) Jahren, seit ich sie zuletzt gesehen habe, nichts geändert.

Nach einer letzten Umbau-Pause trat schließlich der Headliner auf: Blind Guardian. Sie spielten sich quer durch alle Alben und waren allgemein einfach nur genialst. Besonders mit “Lord of the Rings” und “Mirror Mirror” (ihrem letzten Song),  haben sie mich gefesselt, denn unter anderen mit diesen beiden Songs fing bei mir meine Metal- und später meine Gothic-Zeit an. Aber auch mit “Bright Eyes” verbinde ich eine schöne Zeit (nämlich meine Oberstufenzeit, in der ich das ganze Imaginations from the other Side Album rauf und runter gehört habe).

Am Ende waren 8 Stunden vergangen, seit wir in die Halle gekommen waren und entsprechend müde waren wir beide. Schade, dass uns die Bahn nur bis zum Durlacher Tor gefahren hat und wir von dort aus laufen mussten. (Wobei wir beide überrascht waren: Trotz Erschöpfung machte uns das Laufen nichts aus – stehen wäre schlimmer gewesen)

Endlich bei mir angekommen, füllten wir unsere Reserven an Flüssigkeit wieder auf und gingen dann, nachdem wir noch etwas geplaudert hatten, gegen 3 endlich ins Bett.

Rückblickend bin ich sehr froh, nicht noch abgesprungen zu sein, denn mit dem Gedanken hatte ich eine Weile gespielt, da ich immer noch kein BaFöG bekomme und meine finanziellen Mittel langsam knapp werden. Aber das Festival war so gut, ich bin froh, es nicht verpasst zu haben.

Alina

Ein spontan langer, aber verdammt toller Abend.

Und wieder mal blogge ich über den Abend des Vortags 😉 Gestern Abend wurde ich vom Biertigen besucht (im Post über meinen Geburtstag habe ich ihn fälschlicher Weise den Bärtigen genannt; Der Biertige passt einfach noch besser 😉 ). Ich wusste schon ein paar Tage, dass wir uns, bevor ich gen Norden fahr, nochmal treffen wollten, eigentlich hatten wir aber Dienstag für’s Treffen ins Auge gefasst. Gestern Abend schrieb er mich dann spontan an, was ich vorhabe, und ob ich nicht Lust hätte, dass er noch von Heidelberg schnell rüber nach Karlsruhe kommt. Da ich Zeit hatte, stimmte ich zu.

Wir trafen uns primär aus folgendem Grund: Ab dem 27.12. ist ja ein tolles Treffen in Bremen, wie ich bereits erwähnte. Dort wird der Biertige ein Pen and Paper Rollenspiel leiten, bei dem ich mitmachen werden. Um die Atmosphäre noch zu verdichten, will er mit jedem Spieler die Hintergrundgeschichte seines Charakters ausspielen. Ich war gestern Abend dran.

Nachdem ich den Biertigen also von der S-Bahn Station abgeholt hatten, gingen wir rüber in die ATIS, den Rechnerpool des Informatiker-Baus der Uni, und belegten dort einen Notebook-Raum. Da in der ATIS Freitags Abends nichts los ist, war dies der Ort der Wahl, denn die einzige Alternative, mein Zimmer, bot und bietet nur wenig Platz.

Nach drei Stunden intensiven Rollenspiels waren wir gegen 22:00 Uhr fertig mit meiner Vorgeschichte. So genial sie auch ist, da eine Mitspielerin von Hauptplot möglicherweise mitliest, kann ich die Geschichte noch nicht erzählen, sonst würde ich zu viel spoilern. Sobald das Szenario aber abgeschlossen ist, werde ich es gern hier veröffentlichen.

Der Biertige und ich entschieden uns, den Abend noch nicht enden zu lassen und gingen – mal wieder – in den Drachen, den er noch aus der Zeit kannte, als es das Casa Noctis war. Er fand die neue Location genauso gut wie ich. Nachdem wir dort bis nach Elf bei Met und Bier geplaudert hatten, entschieden wir uns, noch mal ins Unverschämt zu gehen. Dort war gestern wieder Friday Hard Stuff, diesmal mit Gothic/EBM im zweiten Raum.

Hatte ich beim letzten Mal noch gedacht, es war gut, keinen Eintritt gezahlt zu haben, so hat es sich dieses Mal echt gelohnt. Die Musik war absolut top, ich hab viel getanzt. Wenn ich mich zwischen Veitstanz und Friday Hard Stuff entscheiden müsste, würde die Wahl zwar fast immer auf Veitstanz fallen, aber FHS ist eine wirklich nette Veranstaltung, um hin und wieder dort zu sein.

Gegen Viertel vor 2 endete dann der Abend doch. Während der Biertige Glück hatte, direkt eine Bahn zu erwischen, ist mir auf dem ganzen Heimweg keine Begegnet, die in meine Richtung fuhr, also ging ich rund eine Stunde zu Fuß. Nicht tragisch, ich war trotz allem recht fit, aber ich sollte mich doch mal damit auseinander setzen, wie ich nachts wo weg komme 😉

Alina

Das Mysterium schlug zurück

In meiner O-Phase war ich, wie einige meiner Leser vielleicht schon wissen, in der Gruppe µsterium. Gestern war nun das Nachtreffen.

Wir trafen uns um 19:30 vor der Mathe-Fachschaft. Wir, das waren noch rund 15 Erstis und unsere 5 Tutoren. Gemeinsam stand ein Ausflug auf den Weihnachtsmarkt zum punschen an. Da ich, wie auch der Rest meiner Lerngruppe, noch nicht zu Abend gegessen hatte, steuerten wir jedoch zu erst einen Pizza- und einen Wurststand an. Wieder mit dem µsterium, das sich inzwischen mit Glühwein versorgt hatte, vereint, kamen wir die nächste halbe Stunde gar nicht dazu, Glühwein zu kaufen, da wir die ganze Zeit in unterhaltsame Gespräche verwickelt waren.

Irgendwann kam dann unsere rothaarige Tutorin, nenne wir sie einfach die Hexe, in unsere Ecke des Pulks und fragte, ob wir Lust hätten, demnächst in den Drachen weiter zu ziehen. Der Archer und ich dies letzte Woche ja verschoben hatten und uns sowieso gerade mit Met versorgen wollten, stimmten wir freudig zu. Etwas später zogen wir also weiter, allerdings kam ein Mitglied meiner Lerngruppe, nennen wir ihn einfach den Apfel-Fan, nicht mehr mit. Er verpasste viel Spaß.

Der Drache selbst war tatsächlich eine sehr schöne Location, wenn er nicht überfüllt ist und der Met ist sehr gut. Aber nicht nur die Location war toll, sondern auch die Gesellschaft. Ich habe gestern Abend so viel gelacht, wie lange nicht mehr. Um Mitternacht waren dann die letzten Erstis außer mit gegangen, auch 2 Tutoren hatten sich bereits verabschiedet. Dennoch war ich erst um halb 2 im Bett, denn wir unterhielten uns noch lange über so tolle Dinge wie DSA oder Kürbisse. Ja, Kürbisse 😉

Alles in Allem also ein sehr schöner Abend, der es wert war, dass ich heute morgen den Anfang der LA-Vorlesung verschlafen habe 😉

Alina

Ein wenig Geschichte, Teil 2: Faszination Crossdressing

Geschichten sind dazu da, um erzählt zu werden, nicht wahr? Und da meine letzter Ausflug in die Vergangenheit scheinbar recht gut angekommen ist und weil ich es versprochen habe, folgt nun Teil 2: Meine Jugend und das Realisieren, dass ich trans bin.

Fangen wir da an, wo ich letztes Mal aufgehört habe: Einige Jahre nach meiner Grundschulzeit, es dürfte in etwa in der sechsten oder siebten Klasse angefangen haben. Ich begann Frauenkleidung als sehr anziehend zu empfinden. Nicht in einem sexuellen Sinne, sondern in dem Sinne, dass ich die Kleidung selbst tragen wollte. Aus den Fantasien, die ich hatte, machte ich immer häufiger, wenn ich allein zu Hause war, Realität.

Natürlich blieb ich nicht ewig unentdeckt. Ich hatte mir irgendwann einige Kleidungsstücke und auch Schuhe meiner Mutter, von der ich zu der Zeit noch regelmäßig ohne ihr Wissen Kleidung borgte, in mein eigenes Zimmer geholt und versteckt, jedoch nicht gut genug. Nach einer langen Diskussion mit meiner Mutter gestand ich ihr irgendwann, dass mich die Kleidung auf eine unbekannte Art und Weise faszinierte und ich sie hin und wieder gern tragen mochte, und wir einigten uns darauf, dass ich einige Teile behalten durfte.

Doch immer wurde ich von Schuldbewusstsein heimgesucht. Sätze wie “Das gehört sich nicht, du bist doch ein Mann!” spuckten mir ständig im Kopf rum, ich behinderte mich selbst in meiner freien Entfaltung. Immer wieder legte ich die Sachen wieder aus der Hand und sagte mir: “Nie mehr”, immer wieder nahm ich sie anschließend doch wieder in die Hand. Ich kann mich nicht erinnern, in der Zeit jemals länger als ein paar Wochen ohne Crossdressing ausgekommen zu sein, auch wenn mir der Begriff damals noch nichts gesagt hätte.

Das änderte sich dann etwa im Jahre 2007. Ich stolperte im Internet über einige Seiten von Leuten, die ähnlich fühlten wie ich, womit ich damals nie gerechnet hätte. Ich hab mich für ziemlich einsam gehalten. Unter anderem landete ich auch auf dem CrossDressing Guide, durch dem ich dann endlich glaubte zu wissen, was ich war: Ein Crossdresser. Diesen Begriff habe ich bis vor etwa einem Jahr noch für mich verwendet, aber darauf komme ich später zu sprechen.

Endlich mit einem Begriff für mich selbst und dem Wissen, dass ich nicht so einsam bin, wie ich dachte, ausgestattet, begann langsam und zaghaft etwas Selbstbewusstsein zu sprießen. Ich konnte endlich mein Schamgefühl mir selbst gegenüber ablegen und weihte einige Zeit später, wahrscheinlich immer noch im Jahre 2007, es könnte auch 2008 gewesen sein, eine gute Freundin und kurz darauf eine weitere, gemeinsame gute Freundin in mein Geheimnis ein.

Die beiden konnten recht wenig damit anfangen, es stellte für die beiden jedoch kein Problem da. Die eine Freundschaft zerbröckelte aus unterschiedlichen Gründen, die nichts mit meiner Transidentität zu tun haben, die andere hielt jedoch weiterhin. Da diese Freundin mir sehr wichtig ist, nennen wir sie meine Sandkastenfreundin, da ich sie tatsächlich fast so lange kenne, wie ich lebe und noch heute gut mit ihr befreundet bin.

Von meiner Sandkastenfreundin, die im Drogeriemarkt arbeitet, sollte ich später noch viel mehr gut haben: Nicht nur versorgte sie mich auch mit viel Schminke, denn sie saß ja an der Quelle, nein, ihre Devise lautete immer, ich solle mich wohlfühlen, wie ich aussehe sei doch egal, denn Innen bin ich immer der oder eben die selbe. Dieser Satz und ihr Umgang mit mir, der bewies, dass sie ihn ernst meint, waren rückblickend wohl einer der Gründe, warum ich es geschafft habe, mich später mehr Leuten zu öffnen und mich weiter zu entwickeln.

Ich denke, an dieser Stelle werde ich die Geschichtsstunde vorerst wieder abbrechen. Zwei Kapitel stehen noch offen: Die weiteren Outings und meine erste Freundin, die von der zweiten Frau in der Beziehung wusste (ja, das war ein Punkt 😉 ), sowie die jüngere Geschichte, welche der interessierte Leser aber auch zu großen Teilen schon hier im Blog findet. Dennoch denke ich, dass auch besagter letzter Punkt, die jüngsten Entwicklungen, nochmal interessant werden kann, denn ich bin mir sehr sicher, dass ich einige Dinge berichten werden, die noch nicht ihren Weg auf diesen Blog gefunden haben und vor allem habe ich mich in den letzten Monaten so rasant entwickelt, dass ich mittlerweile möglicherweise einen anderen Blickwinkel auf viele dieser Episoden habe. Ich hoffe, ihr freut euch auf den Rest genauso, wie ich es tue 😉

Alina

3D ist toll

Ich habe ja bereits einige Male erwähnt, dass ich neben dem Studium noch ein wenig arbeite. Wo ich arbeite, blieb aber bisher, denke ich, unerwähnt.

Ich bin Praktikant bei einer studentischen Gruppe, welche 3D-Präsentations-Systeme herstellt. Gestern durfte ich den zweiten Testlauf des endlich voll funktionsfähigen Prototypen miterleben.

Die Leinwand, auf die projiziert wird, fungiert als Whiteboard, das heißt, dass man mit einem entsprechenden Stift auf die Leinwand “malen” kann, um die Maus zu bedienen. Für schwer zugängliche Funktionen (z.B. Fensterschließen, denn dafür müsste man sich ob der Größe der Leinwand ziemlich strecken) gibt es ein Schnellwahlmenü, welches per Tastendruck ausgelöst werden kann.

Weiterhin erzeugt das System stereoskopisches 3D, ganz ähnlich dem 3D-Effekt, der in aktuellen 3D-Kinos verwendet wird. Um den 3D-Effekt aber noch zu verstärken, kann noch zusätzlich Head-Tracking aktiviert werden, was bedeutet, dass sich die Ansicht des Objekts auf dem Bildschirm immer dem Blickwinkel des Betrachters anpasst. Ein Programm, das diese Technik nutzen kann, erzeugt dann tatsächlich etwas, dass am ehesten mit einem Fenster vergleichbar ist. Eine schöne Demonstration von Head-Tracking gibt es auf Youtube.

Gestern durfte ich also das ganze Testen. Schon nur das stereoskopische 3D war sehr beeindruckend, da ich es bisher nur zwei mal im Kino erlebt habe, als aber das Head-Tracking per Geste auf mich konfiguriert wurde (“salutier mal 5 Sekunden vor der Leinwand, dann erkennt sie, dass sie dich tracken soll”), war ich überwältigt: Die Objekte waren nicht nur plastisch, sondern schienen aus der Leinwand hervor zu treten. Als ich versuchte, mit dem Stift eine Funktion zu testen, hatte ich daher sogar Schwierigkeiten die Leinwandoberfläche zu finden. Ich war begeistert.

Freitag endet nun dieses Projekt mit der Abschlusspräsentation, wir haben aber meines Wissens nach schon weitere Interessenten an dem System. Ich hoffe wirklich, dass wir bis zur nächsten Präsentation ein gestengesteuertes 3D-Tetris als Beispielapplikation fertig stellen könne.

Oh, außerdem gab’s gestern ein gemeinsames Abendessen mit lecker Chili con Pizza (oder Pizza con Carne? Pizza mit Hack, Zwiebeln, Knoblauch und Bohnen. Mais wollten wir nicht und Chilipulver haben wir leider vergessen). Das war noch leckerer als ich erwartet hatte 🙂

Alina

Ein wenig Geschichte

Einigen Lesern wird mittlerweile aufgefallen sein, dass ich seit Anfang Dezember täglich gebloggt habe. (Eigentlich sogar schon einen Tag länger, aber den lassen wir mal außen vor, da das “nur” an der der Eröffnungspost des neuen Blogs war.) Das hat auch einen Grund: Ich war mir bisher nicht sicher, ob ich’s durchziehen würde, aber da es jetzt schon eine Woche gut läuft, wird’s wohl auch weiterhin klappen. Daher mach ich’s jetzt aktuell: Willkommen in meinem kleinen Adventskalender 🙂

Adventskalender deshalb, weil ich jeden Tag bis einschließlich 24ten Dezember zu bloggen versuchen werden. Und ich kündige es heute deshalb an, weil ich a) absehen kann, dass ich’s durchziehen kann und b) heute Nikolaus ist. Zur Feier des Tages gibt es daher heute einen Schwank aus meiner Jugend 😉 Anders gesagt: Wann habe ich eigentlich zuerst gemerkt, dass ich Trans* bin?

Ich werde das alles nicht in einen Blogpost quetschen, sondern ein wenig Thematisch sortieren und auf mehrere Tage aufteilen. Heute: Meine Kindheit, in der ich noch nichts von Trans* wusste. Ich habe erst viele Jahre später diese Situationen als erste Anzeichen meiner Transidentität gedeutet.

Reisen wir doch einmal weit zurück, in die Jahre vor 1996. Meinen Jahren im Kindergarten. Eine Episode, an die ich mich selbst nicht mehr erinnern kann, die mir nur von meiner Mutter erzählt wurde, ist, dass ich in dem einen Jahr als Mädchen zum Fasching gehen wollte. Sie hatte es mir damals nicht erlaubt, da sie Angst hatte, die anderen Kinder würden mich deshalb auslachen oder gar mobben. Wahrscheinlich hatte sie damit nicht mal unrecht, auch wenn sie sich, wie sie mir erzählte, heute manchmal frage, wie ich mich entwickelt hätte, wenn ich es damals gedurft hätte: Hätte ich mich viel früher geoutet und schneller gelernt, mich selbst zu akzeptieren? Hätte mich das Erlebte so abgeschreckt, dass ich heute nicht Trans* wäre? Wissen kann das niemand.

Zeitsprung, einige Jahre später. Grundschulzeit. Es gab ein Spiel, dass wir in den Pausen immer gespielt haben. Ich kenne die genauen Regeln längst nicht mehr, aber im Wesentlichen war es wohl eine Art “Tick”. Es spielten Mädchen gegen Jungen, die Mädchen waren die Fänger. Immer, wenn sie einen Jungen erwischt haben, hat er einen Stempel auf die Hand gedrückt bekommen und musste den Mädchen helfen. Ich erinnere mich, mich einige Male freiwillig fangen lassen zu haben, damit ich den Mädels helfen konnte.

Noch mal ein paar Jahre später begann dann bei mir bewusst das Interesse an Frauenkleidung und Frau-Sein, aber davon erzähl ich dann beim nächsten Mal 😉

Tragbarer Spielspaß

Machen wir dem Namen des Blogs doch endlich mal wieder alle Ehre, schließlich steht da etwas von “Chaos”. Daher hier mal völlig ohne Zusammenhang zu den letzten Blogposts etwas, dass ich sehr gerne mal selber bauen würde: Einen Nintendo 64 – Handheld!

Der Nintendo 64 war vor Jahren die erste Spielekonsole, die mein Bruder und ich uns geleistet haben und wir haben es nie bereut. Leider waren wir irgendwann um’s Jahr 2000 rum so blöd, ihn zu verkaufen, um uns einen PlayStation 2 kaufen zu können. Nicht, dass die PS2 eine schlechte Konsole wäre, ich mag sie auch heute noch sehr gern, aber dafür den N64 aufzugeben war doof.

Genau deshalb musste ein neuer N64 her: Seit einigen Jahren besitzen wir wieder einen N64 (Pokemon/Pikatchu-Edition), der vor etwas über zwei Monaten zusammen mit mir nach Karlsruhe gezogen ist, dafür hat mein Bruder die PS2 bei sich behalten.

Zwar kann ich den N64 auch so nutzen, obwohl ich keinen Fernseher hier hab (ich hab da so einen netten “Video-Grabber”, um das Audio/Video-Signal auf meinen Laptop zu übertragen), aber so ein portabler N64 wäre schon etwas richtig feines, nicht zuletzt, weil mir das Basteln Spaß bringen würde.

Allerdings befürchte ich, ohne es schon verifiziert zu haben, dass so ein Projekt mir derzeit etwas zu teuer wäre, da mein BaFöG-Antrag leider noch immer nicht fertig bearbeitet ist. Einen N64 und einen Controller könnte ich sicher noch recht günstig erwerben, wenn wieder irgendwo Flohmarkt ist, aber der Bildschirm dürfte etwas mehr kosten.

Setzen wir’s also auf die Liste der Dinge, die ich irgendwann gern mal machen würde. Und für solche Projekte führe ich glatt mal einen neuen Tag ein 😉

Alina